17 Frauen klagen ihn an
«Tinder-Vergewaltiger» steht vor Gericht

Ein Mann in Frankreich soll mit der immer gleichen Masche Frauen in sein Fotostudio gelockt haben und dort missbraucht haben. Dafür steht er jetzt vor Gericht.
Publiziert: 19.03.2024 um 00:34 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2024 um 07:28 Uhr

Vor einem Gericht in Paris hat am Montag der Prozess gegen einen 38 Jahre alten Fotografen begonnen, der 17 Frauen bei Fotoshootings sexuell missbraucht haben soll. Für die ihm angelasteten Taten soll der Mann sich laut Anklage auf Kontaktplattformen als Modefotograf auf der Suche nach Modellen ausgegeben haben. 

Nach immer gleichem Schema soll er die Frauen 2015 und 2016 in sein Fotostudio gelockt und dort mit Alkohol oder K.-o.-Tropfen in einen wehrlosen Zustand versetzt haben. Dann solle er sie zu freizügigen Fotos gedrängt und die Frauen schliesslich brutal missbraucht haben, berichteten die Zeitung «Libération» und der Sender BFMTV unter Verweis auf die Ermittler.

Opfer verliessen unter Tränen den Saal

Einige geben an, vor dem sexuellen Missbrauch an den Armen oder Haaren zu Boden gezerrt worden zu sein, andere wurden zum Oralsex gezwungen. Als die Anklageschrift mit den detaillierten Schilderungen der Taten vor Gericht verlesen wurde, verliessen einige der Opfer den Saal, manche unter Tränen. 

Der Mann betrieb auf Datingplattformen mehrere Profile, teils unter falschem Namen.
Foto: Screenshot France 1

Der Angeklagte weist sämtliche Anschuldigungen nach Angaben seiner Verteidiger von sich. Der von den französischen Medien als «Tinder-Vergewaltiger» bezeichnete Angeklagte soll den Ermittlern gegenüber lediglich eingestanden haben, seinen Fotografen-Beruf als Vorwand genutzt zu haben, um die Frauen zur Befriedigung seiner sexuellen Gier anzulocken. Diese hätten sein Tun dann aber nicht gestoppt.

Wie der Sender BFMTV berichtete, räumte der Angeklagte vor Prozessbeginn lediglich ein moralisch schlechtes Verhalten ein und stellte sich als sexsüchtig dar. Binnen zehn Jahren will er 600 Sexualpartnerinnen gehabt haben. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft. (SDA/neo)

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