18 Jahre nach dem Anschlag in New York
Diese 9/11-Bilder haben Sie noch nie gesehen

Vor 18 Jahren starben 2977 Menschen bei den verheerenden Terroranschlägen in den USA. Emil Chynn leistete in New York Freiwilligenarbeit beim World Trade Center. Jetzt veröffentlicht er bisher ungesehene Bilder vom Ausmass der Katastrophe.
Publiziert: 11.09.2019 um 19:12 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2020 um 14:21 Uhr
Zwei Flugzeuge rammten beide Türme des World Trade Centers. Das Bild zeigt einen der Türme nach dem Anschlag.
Foto: Dr Emil Chynn/Caters News
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Am 11. September 2001 flogen zwei entführte Flugzeuge in die Twin Towers des World Trade Centers in New York (USA). Ein weiteres zerstörte das Pentagon in Arlington. Ein viertes sollte das Regierungsgebäude in Washington D.C. ansteuern, wurde jedoch nach Kämpfen mit Passagieren vom Piloten der Al-Kaida-Entführer zum Absturz gebracht.

2977 Menschen starben bei den grössten Terroranschlägen in der Geschichte der USA. Vor allem die Bilder der brennenden Türme gingen um die Welt und prägten sich in die Köpfe der Menschen ein.

Türme-Trümmer erst nach 30 Minuten entdeckt

Nun hat ein damaliger Augenzeuge, der Arzt Emil Chynn (50), neue Fotos, die in der ersten Woche nach der Tragödie entstanden, veröffentlicht. Chynn sei bei einem Spaziergang mit seinem Hund gewesen, als er die Explosionen sah. Sofort habe er seine Inlineskates angezogen und sei zum Tatort geeilt, um seine Hilfe anzubieten. «Als ich ankam, war ich von Schutt und Rauch umgeben», sagt er. Erst nach rund einer halben Stunde habe er die Überreste der Türme entdeckt.

In den nächsten Tagen engagierte sich Chynn, der zuvor in einem Krankenhaus arbeitete, freiwillig als Arzt vor Ort. Gleichzeitig dokumentierte er mit seiner Kamera das Ausmass des verheerenden Anschlags.

«Das reine Mitgefühl»

Die Bilder habe er mit einer analogen Kamera aufgenommen, sagt er. «Ich brauchte danach eine Weile, bis ich sie alle entwickeln lassen konnte. Als ich sie aber zurückbekam, wusste ich, dass ich sie teilen musste.»

Die Fotos würden «das reine Mitgefühl, das die Menschen für Fremde haben» zeigen. «Alle schauen auf die Ereignisse mit einem Entsetzen über die Menschheit zurück, statt zu sehen, wie eine Stadt zusammenkam. Leute riskierten ihr Leben und halfen Menschen, die sie nicht mal kannten», so der Mann.

Aufräumarbeiten dauerten bis Mai 2002 an

Drei Monate nach den Anschlägen veröffentlichte die US-Regierung Video-Aufnahmen von Osama Bin Laden, in denen er die Verantwortung für die Anschläge übernahm. Rund eine halbe Million Dollar kostete die Terrorattacke.

750 Millionen Dollar waren nötig, um den Sachschaden zu beheben. In 3,1 Millionen Arbeitsstunden wurden 1,8 Millionen Tonnen Schutt entfernt. Die Aufräumarbeiten dauerten bis Mai 2002 an.

Mehr als 10'000 Menschen wurden verletzt. Knapp 3000 konnten nicht gerettet werden. Unter den Todesopfern befinden sich 343 Feuerwehrleute, 23 Polizisten und 37 Mitglieder der Hafenbehörde aus New York. Knapp 80 Prozent der Verstorbenen waren Männer.

Al-Kaida ruft zu neuen Anschlägen auf

Zum Jahrestag der Terroranschläge verbreitete der Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri eine Videobotschaft. In der rief er seine Anhänger weltweit zu Angriffen gegen die USA, Israel und ihre Verbündeten auf. al-Sawahiri verlangte Vergeltung für deren «Verbrechen» gegen die Palästinenser. «Wie sie sich gegen uns verschwören und zusammenschliessen, müssen wir sie überall jagen (...) zu einer Zeit und an einem Ort unserer Wahl.»

Amerika verstehe nur die Sprache der Gewalt, sagte der Anführer des Terrornetzwerks. Die USA versuchten, mit denjenigen zu verhandeln, die ihnen Schaden zufügten. In dem rund 30-minütigen Video, das mit englischen Untertiteln versehen ist, rühmt al-Sawahiri die Anschläge vom 11. September als «gesegnet». Zugleich verurteilt er die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Donald Trump.

Der Ägypter Al-Sawahiri ist der Nachfolger Osama bin Ladens, den US-Elitetruppen am 2. Mai 2011 in Pakistan töteten. Wie sein Vorgänger lebt er im Untergrund. Der Al-Kaida-Chef soll sich im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan aufhalten. (man)

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