21 Jahre alte Israelin
Hamas veröffentlicht erstes Video mit Geisel

Die islamistische Hamas hat erstmals ein Video mit einer mutmasslichen Geisel im Gazastreifen veröffentlicht.
Publiziert: 16.10.2023 um 23:51 Uhr
|
Aktualisiert: 17.10.2023 um 09:41 Uhr

In einem am Montag verbreiteten Video sieht man, wie einer jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird, anschliessend spricht sie direkt in die Kamera.

«Hallo, ich bin Mia Shem, 21 Jahre alt und komme aus Shoham. Zurzeit bin ich in Gaza. Ich bin am frühen Samstagmorgen aus Sderot zurückgekehrt, ich war auf einer Party. Ich wurde schwer an der Hand verletzt und wurde drei Stunden lang im Spital an meiner Hand operiert. Sie kümmern sich um mich, geben mir Medikamente, alles ist in Ordnung. Ich bitte nur darum, dass ihr mich so schnell wie möglich nach Hause zu meinen Eltern, zu meinen Geschwistern holt. Holt mich so schnell wie möglich hier raus. Bitte.»

Im Video ist zunächst zu sehen, wie der Geisel der Arm verbunden wird.
Foto: Screenshot
1/2

Mia Shem soll nebst der israelischen Staatsbürgerschaft auch die französische Staatsangehörigkeit haben. Demnach wurde die Frau nach dem Massaker von Terroristen der Hamas im Süden Israels als vermisst gemeldet.

Das israelische Militär teilte in der Nacht zum Dienstag mit, dass die Frau entführt worden sei. Die Armee sei in Kontakt mit der Familie. Man tue alles dafür, die Geiseln zurückzuholen. «In dem Video versucht sich die Hamas, als humane Organisation darzustellen. Dabei ist sie eine mörderische Terrororganisation, die für den Mord und die Entführung von Babys, Frauen, Kindern und Senioren verantwortlich ist», teilte die israelische Armee mit.

Über 200 Menschen entführt

Ein Sprecher des militärischen Arms der Hamas hatte zuvor mitgeteilt, dass zwischen 200 und 250 Menschen in den Gazastreifen entführt worden sein sollen. 200 davon seien unter der Kontrolle von der Hamas, die restlichen Geiseln unter der Kontrolle von weiteren militanten Fraktionen in dem Küstenstreifen, sagte der Sprecher in einem Video.

Gleichwohl behauptete er, dass «Ausländer keine Gefangenen seien, sondern Gäste in Gaza». Sie würde freigelassen, «sobald die aktuellen Bedingungen enden». Demnach setze sich die Hamas für einen Gefangenaustausch ein.

Mindestens 22 der Entführten sollen bereits bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen. (SDA/neo)

Fehler gefunden? Jetzt melden