250 Beteiligte, 60 Polizisten
Wasserpistolen-Streit in Berliner Badi eskaliert

In einem Freibad im deutschen Berlin-Neukölln eskaliert am Sonntag ein Streit. Was mit einer harmlosen Wasserpistolen-Spritzerei begann, endet mit einer gebrochenen Nase, Vorwurf von Körperverletzung und einem Polizeiaufgebot von 60 Einsatzkräften.
Publiziert: 27.06.2022 um 18:02 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2022 um 18:05 Uhr

Lange war es ums Columbiabad in Berlin-Neukölln ruhig – bis jetzt. Am Sonntag ist es erneut zu einer grösseren Auseinandersetzung gekommen. Rund 250 Menschen waren in den Konflikt involviert und sorgten für Tumult. Die Polizei rückte mit einem Grossaufgebot aus. Wie der «Spiegel» schreibt, seien insgesamt 60 Polizisten im Einsatz gewesen.

Ausgangspunkt war am Sonntagnachmittag eine Warteschlange an der Wasserrutsche des Sommerbads im Bezirk Neukölln, wie die Berliner Polizei am Montag mitteilt. Dabei sollen eine 21-Jährige und ihre Begleiter gegen ihren Willen von mehreren Kindern mit Wasserpistolen bespritzt worden sein.

Das Berliner Sommerbad Neukölln war lange Zeit als berüchtigtstes Freibad Berlin bekannt. Handgemenge, Messerstechereien sowie Drohungen gehörten zur Tagesordnung. Kürzlich habe sich die Lage gebessert – die Geschehnisse vom Sonntag passen nun wieder zum alten Ruf des Columbiabads.

Im Berliner Columbiabad ist am Sonntag ein Streit ausgeartet – 250 Personen waren insgesamt involviert.
Foto: TOBIAS SCHWARZ
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Ihre Nase blutete stark

Nach der Spritzerei mit den Wasserpistolen soll es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sein, in die sich ein Mann im Alter zwischen 35 und 40 Jahren einmischte. Auch er soll der 21-Jährigen eine Wasserpistole unmittelbar vor das Gesicht gehalten und abgedrückt haben. Die junge Frau liess das aber nicht auf sich sitzen – sie soll ihn angespuckt haben. Daraufhin eskalierte der Konflikt: Er schlug ihr mit dem Spielzeug ins Gesicht.

Alarmierte Rettungskräfte versorgten die Frau, deren Nase nach dem Schlag stark blutete, und stellten einen Nasenbeinbruch fest. Zudem wurde die Polizei zum Freibad alarmiert. Während diese den Vorfall aufnahm, kam es plötzlich zu Tumulten. Bei diesen wurden die eingesetzten Kräfte sowie das Sicherheitspersonal der Badi von bis zu 250 Badegästen bedrängt.

Da eine Vielzahl von Menschen die Anweisungen des Freibadpersonals missachtete, liess der Schichtleiter des zuständigen Sicherheitsdiensts die Anlage mit sofortiger Wirkung schliessen. Alle Badegäste wurden aufgefordert, das Gelände zu verlassen, was nicht alle befolgten. Erst mit dem Eintreffen von weiteren Beamten beruhigte sich die Lage. Das Bad wurde vorzeitig geschlossen.

Ab jetzt mehr Sicherheitspersonal in Berliner Badis

Der Mann, der die 21-Jährige geschlagen haben soll, konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden. Die Ermittlungen – unter anderem zur gefährlichen Körperverletzung und zum Landfriedensbruch – dauerten an.

Erst kürzlich hatte es einen ähnlichen Vorfall in einem Berliner Freibad gegeben: Am Wochenende zuvor gipfelte das Spritzen mit Wasserpistolen in einem Sommerbad im Ortsteil Steglitz in einer Schlägerei von etwa hundert Menschen. Die Berliner Bäderbetriebe kündigten daraufhin an, sich für das nun zurückliegende Wochenende besser rüsten zu wollen. So sollten unter anderem mehr Sicherheitskräfte eingesetzt werden. (AFP/dzc)

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