400 Nachrichten beweisen Gewaltfantasien
Islamforscher Ramadan hatte Sex mit Klägerinnen

Der Schweizer Islamforscher Tariq Ramadan soll zwei Frauen vergewaltigt haben. Nun legte er ein wichtiges Detail offen.
Publiziert: 22.10.2018 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2018 um 17:11 Uhr

Der Schweizer Islamforscher Tariq Ramadan hat erstmals sexuelle Beziehungen mit zwei Frauen zugegeben, die ihn der Vergewaltigung beschuldigen. Es habe sich aber um «einvernehmlichen» Sex gehandelt, sagte der 56-Jährige nach Angaben seines Anwalts am Montag während einer richterlichen Anhörung in Paris.

Die Verteidigung verweist dabei auf SMS-Nachrichten zwischen Ramadan und den beiden Frauen. Diese zeigten, dass die Klägerinnen «gelogen haben und die sexuellen Beziehungen absolut erwünscht waren», betonte Ramadans Anwalt Emmanuel Marigny.

Gewalttätige sexuelle Fantasien

Medien hatten Ende September Auszüge aus fast 400 Textnachrichten Ramadans an eine der Klägerinnen veröffentlicht. Darin brachte der Islamforscher demnach seine gewalttätigen sexuellen Phantasien zum Ausdruck. «Entschuldigung für meine 'Gewalt'», soll er zudem einer Frau nach einem Treffen 2009 geschrieben haben.

«Entschuldigung für meine 'Gewalt'», soll der Islamforscher Tariq Ramadan einer Frau nach einem Treffen geschrieben haben.
Foto: Salvatore di Nolfi
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Der Anwalt Ramadans beantragte erneut die Freilassung seines Mandanten. Drei vorherige Anträge hatte die Pariser Justiz zurückgewiesen. 

Ramadan war Anfang des Jahres in der französischen Hauptstadt festgenommen worden, die Justiz leitete ein Strafverfahren gegen ihn ein. Seit vergangenem November ist der Islamforscher von seiner Professur an der englischen Universität Oxford beurlaubt. Ramadan ist in der Schweiz geboren, seine Vorfahren stammen aus Ägypten. (SDA)

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