Ab 6. Dezember gilt der Super Green Pass
Italien beschert Ungeimpften kalte Weihnachten

Vom 6. Dezember 2021 bis 15. Januar 2022 gilt: Nur wer geimpft und genesen ist darf in die Bar, ins Restaurant, ins Stadion oder ins Kino. 3G gilt fortan auch für den ÖV. Zeitgleich wird mit Tempo geboostert. Ziel: Den Lockdown vermeiden!
Publiziert: 25.11.2021 um 19:10 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2021 um 07:18 Uhr
Myrte Müller

Italien beschert seinen Bürgern den «Super Green Pass». Nicht jeder freut sich über das «Geschenk», das am Mittwoch in Rom in einen strengen Massnahmenkatalog verpackt wurde. Denn Ungeimpfte über zwölf Jahre alt sind ausgeschlossen. Ihnen drohen kalte, unbequeme und teure Weihnachten.

Vom Nikolaustag bis Mitte Januar 2022 dürfen sie weder in die Bar noch ins Restaurant. Sie kommen nicht ins Stadion, nicht ins Kino, nicht ins Theater. Kein Hallenbad, kein Club, kein öffentliches Fest in Innenräumen. Und für die Fahrt im Linienbus oder der S-Bahn muss ein Negativtest vorgelegt werden. Den gibt es nicht umsonst und kostet 15 Euro. In den Hotels gilt ab dem 6. Dezember die 3G-Regelung. Nur für den Zugang in die Supermärkte reicht die Maske.

Impfobligatorium auch für Polizisten und Soldaten

Zudem verkürzen sich die Zeiten für den Corona-Schutz. Impfung und Genesung dürfen nicht länger als neun Monate zurückliegen, zuvor waren es zwölf Monate «Freischein».

Auf den «Green Pass» folgt nun der «Super Green Pass», der Ungeimpfte vollkommen ausschliesst.
Foto: keystone-sda.ch
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Das italienische Kabinett erweitert zudem die Impfpflicht. Schulpersonal, Polizei und Militär müssen ab Mitte Dezember vollimmunisiert sein. Für Gesundheitspersonal, das sich ja bereits zweimal hat impfen lassen müssen, gilt neu: Nur wer geboostert ist, behält seinen Job.

«Wir wollen Weihnachten retten», erklärt Premier Mario Draghi die drastischen Schritte. Denn was Italien auf keinen Fall will, ist ein erneuter Lockdown. Im Stiefel steigen die Infektionszahlen, wenn auch nicht so rasant wie in anderen Länder Europas. So wurden am 24. November 12'450 neue Fälle gemeldet, im Verhältnis erheblich weniger als in der Schweiz und Liechtenstein, wo am gleichen Tag 8585 neue Fälle gemeldet wurden.

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Vier Millionen Italiener bereits geboostert

Auch die Impfquote kann sich sehen lassen. Laut Gesundheitsministerium sind 87 Prozent der Italiener mindestens einmal geimpft, fast 78 Prozent haben den zweiten Piks. Und Rom boostert mit Tempo. Fast vier Millionen Italiener sind bereits zu dritten Mal geimpft. Seit Montag können sich auch alle über 40-Jährigen die Booster-Spritze holen. Ab 1. Dezember sind alle 18- bis 39-Jährigen dran. Fünf Monate nach dem zweiten Piks darf geboostert werden.

Noch sind alle Regionen weiss, also mit geringerem Corona-Risiko. Bei einer Färbung ins Orange gilt überall dann auch für ÖV die 2G-Regelung. Und sollte es wieder zu roten Zonen kommen, dann wäre auch ein totaler Lockdown unausweichlich, so die Regierung in Rom.

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