Aber nur, wenn er wieder US-Präsident wird
Trump will verurteilte Kapitol-Stürmer begnadigen

Ein wütender Mob stürmte am 6. Januar 2021 das Kapitol. Angestachelt von Donald Trump. Inzwischen wurden viele Angreifer bestraft. Der Ex-US-Präsident findet das nicht gut und verspricht Amnestie – sobald er wieder Präsident ist.
Publiziert: 31.01.2022 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2022 um 14:42 Uhr

Es waren Szenen wie aus einem düsteren Hollywood-Film. Ein wütender Mob stürmte, angestachelt von Donald Trump (75), am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington DC. Es war ein Stich direkt in das Herz der Demokratie.

Der abgewählte US-Präsident wiederholte in seiner Rede zuvor die Behauptung, dass die US-Wahlen manipuliert seien, und befeuerte damit die Wut, die Verzweiflung und den Hass vieler. Und das zeigte Wirkung. Wie entfesselt polterte die Meute nach Trumps Auftritt los. Im Zuge der Ausschreitungen kamen insgesamt fünf Menschen zu Tode, mehr als hundert Polizisten wurden verletzt.

Die Bundespolizei FBI leitete nach der Kapitol-Stürmung beispiellose Ermittlungen gegen die Angreifer ein. Bislang wurden schon mehr als 720 Menschen festgenommen und angeklagt, und die Zahl steigt nahezu täglich. Es gab auch schon Dutzende Urteile. So wurde Mitte November der mit seiner Büffelhorn-Fellmütze und einem Speer als «QAnon-Schamane» bekannt gewordene Jacob Chansley wegen Behinderung eines offiziellen Vorgangs zu knapp dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Donald Trump stachelte seine Anhänger in einer Rede am 6. Januar 2020 auf. Er sprach von Wahlbetrug. Anschliessend rannte ein wütender Mob aufs Kapitol zu.
Foto: Getty Images
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Trump hat gute Umfragewerte

Geht es nach Trump, dann gehen Chansley und auch alle anderen verurteilten Kapitol-Stürmer aber straffrei davon. Das werde der Fall sein, falls er einst wieder zum US-Präsidenten gewählt würde. «Wenn ich kandidiere und wenn ich gewinne, werden wir die Menschen vom 6. Januar fair behandeln», sagte Trump bei einer Kundgebung am Samstag in Conroe im Bundesstaat Texas. «Und wenn es Begnadigungen erfordert, werden wir sie begnadigen, weil sie so ungerecht behandelt werden.»

Trump hat seine Kandidatur für die Wahl 2024 noch nicht offiziell angekündigt, aber er hat seine Rückkehr praktisch seit seiner Wahlniederlage 2021 angekündigt. Immer wieder.

Laut mehreren US-Umfragen, die in diesem Monat durchgeführt wurden, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er 2024 republikanischer Präsidentschaftskandidat wird. Er hat er bereits einen Vorsprung vor anderen potenziellen republikanischen Kandidaten. (jmh/AFP)

Sturm aufs Kapitol

Trump-Anhänger hatten den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt, um die Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden zu verhindern. Bei dem Angriff am 6. Januar 2021 kamen fünf Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land. Trump gibt seine Wahlniederlage bis heute nicht zu.

Trump-Anhänger hatten den Sitz des US-Kongresses in Washington erstürmt, um die Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden zu verhindern. Bei dem Angriff am 6. Januar 2021 kamen fünf Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land. Trump gibt seine Wahlniederlage bis heute nicht zu.

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