Möglicher Verdächtiger wird auf der Autobahn verhaftet
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Augenzeuge filmt mit:Möglicher Trump-Attentäter wird auf Autobahn verhaftet

AK-47 im Gebüsch gefunden? Experte glaubt an anderen Typ
Mit dieser Waffe soll Ryan Routh auf Trump gezielt haben

Ein Verdächtiger verschaffte sich am Sonntag Zugang zu Trumps Golfplatz im US-Bundesstaat Florida. Später fand die Polizei im Gebüsch ein Sturmgewehr. Die Ermittler glauben, dass es sich um ein AK-47-Gewehr handelt, Experten sind jedoch unschlüssig.
Publiziert: 16.09.2024 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2024 um 13:41 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Am Sonntag ereignet sich Schüsse in der Nähe von Trump
  • Kontroverse um identifizierte Waffe, möglicherweise ein SKS-45
  • SKS-45 stammt aus Sowjet-Zeiten, eingeführt 1948, genutzt bis 1970er-Jahre
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Ein bewaffneter Mann, ein Sturmgewehr im Gebüsch und mehrere Schüsse in der Nähe von Ex-Präsident Donald Trump (78). Am Sonntagabend überschlugen sich an der Ostküste Floridas die Ereignisse. Der 58-jährige Ryan Routh wird beschuldigt, eine Waffe auf den Ex-Präsidenten gerichtet zu haben, während dieser eine Runde Golf spielte. Noch sind viele Fragen zum mutmasslichen Attentatsversuch offen. Besonders um den gefundenen Waffentyp tobt eine Kontroverse. 

Das gefundene Sturmgewehr wurde von der lokalen Polizei zunächst als Sturmgewehr vom Typ Kalaschnikow (AK-47) identifiziert. Ein Waffenexperte erklärte gegenüber der «Washington Post» jedoch, dass die Waffe auf den an der Pressekonferenz gezeigten Fotos eher einem Simonow (SKS-45) ähnele. «Die Waffe wurde fälschlicherweise als ein Gewehr des Typs AK identifiziert, wahrscheinlich aufgrund des markant gebogenen Magazins und eines optisch ähnlichen Gassystems», sagte N.R. Jenzen-Jones, Direktor der Beratungsfirma Armament Research Services, gegenüber dem Blatt.

Waffe kam im Kalten Krieg zum Einsatz

Bei einem SKS handelt es sich um einen halbautomatischen Selbstladekaliber aus Sowjet-Zeiten. Es ist ein älteres Modell als es die AK-47 ist. Die Waffe hat zudem einen leicht einen längeren Schaft als die AK-47. Ein weiterer Unterschied: Das SKS hat einen grösseren Visierradius. Dies ermöglicht ein genaueres Zielen. 

Diese Bilder zeigten die Ermittler bei einer Pressekonferenz am Sonntag.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Fotos vom Tatort zeigen ein schwarzes, modernes SKS mit abnehmbarem Magazin, erklärt der Experte. Es sei mit einem Zielfernrohr für längere Distanzen ausgestattet gewesen. Die Waffenexperten von der Plattform «The Military Wire» bezeichneten die Waffe als ein 7,62 x 39 Millimeter SKS-Gewehr mit schwarzem Kunststoffschaft. Das ist die gleiche Munitionsgrösse wie bei den meisten AKs. 

Das Sturmgewehr wurde 1948 offiziell eingeführt und war bis 1953 für kurze Zeit das Hauptordonnanzgewehr der sowjetischen Armee. Später löste das AK-47 die Waffe ab. Der Selbstladekarabiner wurde von den sowjetischen Verbündeten noch bis in die späten 70er Jahre verwendet und im Kalten Krieg eingesetzt. Damit gehörte es zu den weltweit am weitesten verbreiteten Handfeuerwaffen. In den USA ist die Waffe eine feste Grösse auf dem Markt und wird auch an sogenannten Waffenshows gerne gezeigt. Der Grund: Die Gewehre sind vergleichsweise günstig und leicht zu erwerben. 

Wurde das Gewehr falsch identifiziert?

Die örtliche Polizei verwies Fragen darüber, ob die sichergestellte Waffe falsch identifiziert worden sei, an das FBI. Dieses reagierte nicht auf eine entsprechende Anfrage der «Washington Post». Bis jetzt ist nicht klar, ob der Mann in der Lage war, Schüsse abzugeben, oder ob die abgefeuerten Schüsse vom Secret Service stammten. 

Der Verdächtige floh, nachdem er von einem Secret-Service-Agenten angeschossen worden war, so der zuständige Polizei-Kommandant. Die Behörden sagten, sie hätten auch zwei Rucksäcke mit Keramikfliesen und einer Kamera sichergestellt. 

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