Angriffe und Entführungen
Millionen Kinder in Afrika können wegen Gewalt nicht zur Schule

Rund 2,8 Millionen Kinder in West- und Zentralafrika können wegen Konflikten nicht zur Schule gehen. Über 14'000 Schulen waren im zweiten Quartal 2024 geschlossen, besonders betroffen sind Burkina Faso, Mali, Kamerun und die Demokratische Republik Kongo.
Publiziert: 09.09.2024 um 15:52 Uhr
|
Aktualisiert: 09.09.2024 um 15:54 Uhr
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Rund 2,8 Millionen Kinder in West- und Zentralafrika können aufgrund von Konflikten nicht zur Schule gehen. Mehr als 14'000 Schulen waren nach Uno-Zahlen im zweiten Quartal 2024 in den 24 Staaten der Region zwischen der Sahara und dem Kongo-Becken geschlossen.

Das sind rund 1000 Schulen mehr als im Vorjahr. Vor allem Burkina Faso und Mali sowie Kamerun und die Demokratische Republik Kongo sind betroffen, wie die Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC) anlässlich des Welttags zum Schutz der Bildung vor Angriffen betonte.

In Konfliktgebieten greifen Rebellen Schulen an oder entführen Kinder oder Lehrer. Islamistische Gruppen wie die berüchtigte Boko Haram in Nigeria kämpfen zudem prinzipiell gegen staatliche Bildung. «Die absichtlichen Angriffe auf Schulen und die systematische Verweigerung von Bildung aufgrund von Konflikten sind eine echte Katastrophe», sagte NRC-Regionaldirektor Hassane Hamadou.

Kinder spielen in einer Schule in Kaduna, Nigeria, wo Kinder entführt wurden.
Foto: Sunday Alamba

In der Demokratischen Republik Kongo mussten allein seit Jahresbeginn 1457 Schulen schliessen. In Mali, Burkina Faso und der Zentralafrikanischen Republik hätten einige zuvor wegen Gewalt geschlossene Schulen allerdings wieder öffnen können.

Neben den Schulschliessungen in Folge von Gewalt hindern auch soziale und wirtschaftliche Faktoren viele Kinder am Schulbesuch. Insgesamt besuchen laut der Uno aktuell 57 Millionen Kinder in West- und Zentralafrika im Alter zwischen 5 und 14 Jahren keine Schule.

Fehler gefunden? Jetzt melden