Auch Wiederaufbau unterstützen
Caritas fordert Wende bei Syrienhilfe

Caritas-Präsident Peter Neher hat sich für eine Wende bei der Syrienhilfe und für die Unterstützung von Wiederaufbauprojekten auch in Regierungsgebieten ausgesprochen.
Publiziert: 29.03.2021 um 10:09 Uhr
ARCHIV - Caritas-Präsident Peter Neher hat sich für eine Wende bei der Syrienhilfe und für die Unterstützung von Wiederaufbauprojekten auch in Regierungsgebieten ausgesprochen. Foto: Patrick Seeger/dpa
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Die humanitäre Lage in dem Bürgerkriegsland sei eine Katastrophe, sagte Neher der Deutschen Presse-Agentur vor der Brüsseler Syrien-Geberkonferenz an diesem Dienstag. Die bisherige Konzentration auf Nothilfe müsse aufgegeben werden. «Wir müssen gezielte Wiederaufbaumassnahmen zulassen, auch in Gebieten unter Kontrolle des Regimes», sagte der Caritas-Präsident.

Die EU lehnt bislang Wiederaufbauhilfe in Gebieten unter Kontrolle der Regierung von Präsident Baschar al-Assad ab, weil sie dessen Herrschaft nicht unterstützen will. Sie ist dazu nur bereit, wenn es greifbare Fortschritte hin zu einer politischen Lösung gibt.

Neher verwies auf die zerstörte Infrastruktur. Rund 2,5 Millionen Kinder gingen nicht zur Schule. «Wir wollen den Menschen helfen, dass sie wieder ein Dach über dem Kopf haben», sagte er. «Wir wollen Kindergärten, Schulen und Gesundheitseinrichtungen wiederaufbauen.» Gezielte Massnahmen könnten das Leben der Menschen verbessern, «ohne dass man das als Freibrief für das Regime sehen kann».

Durch den zehnjährigen Bürgerkrieg und die jüngste Wirtschaftskrise hat sich die Armut in Syrien stark vergrössert. Nach UN-Angaben leiden 12,4 Millionen Menschen und damit fast 60 Prozent der Bevölkerung unter Hunger. Die Zahl der Menschen, die ohne Ernährungshilfe nicht überleben können, verdoppelte sich innerhalb eines Jahres.

(SDA)

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