Bald ist die Katze von 10 Downing Street alleine
Chefmauser sucht neuen WG-Partner

Bald wird Theresa May aus der offiziellen Residenz der britischen Premierminister ausziehen. Zurück an 10 Downing Street bleibt Katze Larry, die sich nun neu orientieren muss.
Publiziert: 13.06.2019 um 16:00 Uhr
|
Aktualisiert: 17.06.2019 um 09:40 Uhr
Guido Felder

Harter Brexit oder EU-Austritt mit Übergangsregelung? Ist Kater Larry (12) von der 10 Downing Street doch so etwas von egal. Ihn kümmert nur eines: Her mit dem Fressen, und zwar in ausreichendem Masse!

Larry ist offiziell der «Chief Mouser to the Cabinet Office», also der Chefmauser des britischen Premierministers. Dieser Tage kommt etwas Leben in seinen langweiligen Alltag. Mitbewohnerin Theresa May (62) wird nämlich die Koffer packen und die offizielle Residenz des Premierminsters an der Downing Street einem neuen Kollegen – oder einer Kollegin – überlassen. Larry wird sich an neue Abläufe gewöhnen müssen. Gibts nun endlich mehr Futter?

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Larry hat schon gehört, wer einziehen könnte: Boris Johnson, Jeremy Hunt, Michael Gove, Dominic Raab, Matt Hancock, Sajid Javid, Mark Harper, Rory Stewart , Andrea Leadsom oder Esther McVey. So richtig Freude kommt da bei Larry nicht auf. Es sind alles ranke, auf Gesundheit bedachte Kandidaten. Selbst Genussmensch Boris Johnson hat abgenommen und fährt Velo. Nein, das tönt definitiv nicht nach grösseren Portionen in der Futterschale.

Hunger! Larry wartet vor 10 Downing Street auf Einlass.
Foto: AP
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Seine Rolle als Chefmauser nimmt Larry nicht so ernst

Leider nimmt es Larry mit seiner wichtigen Aufgabe nicht so genau. Schon wenige Monate nach seinem Amtsantritt 2011 waren Mäuse in den Räumen gesichtet worden. Der Chefmauser geriet ins Schussfeld der Kritik: Geht er seiner Aufgabe wirklich mit dem nötigen Engagement nach? Aus der Patsche half ihm damals Premierminister David Cameron: Die fragliche Maus sei in einem Raum gesichtet worden, zu dem Larry keinen Zutritt habe.

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Auf der Webseite des Parlaments hält sich die Euphorie über Larrys Leistung nach wie vor in Grenzen: «Larry verbringt seine Tage damit, Gäste zu begrüssen, Sicherheitsvorkehrungen zu inspizieren und antike Möbel auf ihre Bequemlichkeit für kleine Nickerchen zu überprüfen.» Zwar wisse er von seiner Aufgabe, Mäuse zu jagen, er sei aber immer noch daran, eine taktische Planung aufzubauen.

Am Donnerstag starten die Konservativen das Auswahlverfahren für Mays Nachfolge, die voraussichtlich im August einziehen wird. Larry weiss aus Erfahrung: Auch wenn bei neuen Premiers immer wieder von neuem Wind oder neuen Besen, die gut kehren, geredet wird, ändert das an seinem Flohnerleben nichts. Hingegen bereitet ihm Bauchschmerzen, dass es wohl schon bald nur noch britisches Dosenfutter anstelle von Frischfutter aus der EU geben wird.

So bestimmten die Tories den neuen Premier

Nach dem Brexit-Debakel hat Premierministerin Theresa May (62) ihren Rücktritt bis Ende Juli angekündigt. Am Donnerstag beginnen die konservativen Tories mit der Ausmarchung für die Nachfolge. Zehn Kandidaten buhlen um den Parteivorsitz und somit ums Amt des Premiers. Top-Favorit ist der ehemalige Aussenminister Boris Johnson.

Zunächst entscheidet die Tory-Fraktion im Unterhaus: Sie muss aus den zehn Bewerbern zwei Kandidaten bestimmen. Das geschieht in mehreren Abstimmungsrunden. Am Donnerstag fliegen jene Kandidaten aus dem Rennen, die nicht mehr als 16 Abgeordnete hinter sich versammeln können. Am kommenden Dienstag werden alle Kandidaten ausgeschieden, die weniger als 33 Stimmen auf sich vereinen. Weitere Runden sind für Mittwoch und Donnerstag geplant: Pro Abstimmung scheidet dann ein Bewerber aus – bis am Ende zwei Politiker übrigbleiben.

Die beiden verbliebenen Kandidaten müssen sich in Phase zwei des Verfahrens der Basis der Konservativen stellen. Ab dem 22. Juni können die 160’000 Tory-Mitglieder per Briefwahl für ihren Favoriten votieren. Die Kontrahenten begeben sich auf Wahlkampftour durchs Land. Das Ergebnis soll in der Woche ab dem 22. Juli bekannt gegeben werden.

Nach dem Brexit-Debakel hat Premierministerin Theresa May (62) ihren Rücktritt bis Ende Juli angekündigt. Am Donnerstag beginnen die konservativen Tories mit der Ausmarchung für die Nachfolge. Zehn Kandidaten buhlen um den Parteivorsitz und somit ums Amt des Premiers. Top-Favorit ist der ehemalige Aussenminister Boris Johnson.

Zunächst entscheidet die Tory-Fraktion im Unterhaus: Sie muss aus den zehn Bewerbern zwei Kandidaten bestimmen. Das geschieht in mehreren Abstimmungsrunden. Am Donnerstag fliegen jene Kandidaten aus dem Rennen, die nicht mehr als 16 Abgeordnete hinter sich versammeln können. Am kommenden Dienstag werden alle Kandidaten ausgeschieden, die weniger als 33 Stimmen auf sich vereinen. Weitere Runden sind für Mittwoch und Donnerstag geplant: Pro Abstimmung scheidet dann ein Bewerber aus – bis am Ende zwei Politiker übrigbleiben.

Die beiden verbliebenen Kandidaten müssen sich in Phase zwei des Verfahrens der Basis der Konservativen stellen. Ab dem 22. Juni können die 160’000 Tory-Mitglieder per Briefwahl für ihren Favoriten votieren. Die Kontrahenten begeben sich auf Wahlkampftour durchs Land. Das Ergebnis soll in der Woche ab dem 22. Juli bekannt gegeben werden.

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