Bei Geburt getrennt
Zwillinge finden sich nach 19 Jahren wieder

Zwei Frauen in den sozialen Medien sehen sich verblüffend ähnlich. Ein DNA-Test bringt Gewissheit: Die beiden sind eineiige Zwillinge. Bei ihrer Geburt getrennt, finden die beiden nach 19 Jahren wieder zusammen.
Publiziert: 05.07.2024 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2024 um 20:13 Uhr
Elene Deisadze (rechts) und Anna Panchulidze (links) wurden bei ihrer Geburt getrennt.
Foto: AFP
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Fabienne MaagPraktikantin News

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei Menschen ähnlich sehen, liegt laut einer Studie der australischen Universität Adelaide bei gerade einmal eins zu einer Billion. Einen Doppelgänger zu finden, mit mehr als acht gemeinsamen Merkmalen, ist also ganz schön schwierig. 

Die beiden Georgierinnen Elene Deisadze und Anna Panchulidze (beide 19) haben es dennoch geschafft. Vor zwei Jahren scrollte Elene durch die Social-Media-Plattform Tiktok und fand plötzlich ein Mädchen, das ihr zum Verwechseln ähnlich sah, wie die Nachrichtenagentur AFP schreibt. 

DNA-Test enthüllt: Sie sind Zwillinge

Sofort kontaktierte sie die junge Frau, die beiden wurden Freundinnen. «Wir haben uns angefreundet, ohne zu ahnen, dass wir Schwestern sind. Aber wir spürten beide, dass uns etwas Besonderes verbindet», so Elene. 

Nach mehreren Monaten kam der entscheidende Moment: Die beiden Mädchen erfuhren, dass sie adoptiert worden waren. Sie machten einen DNA-Test und hielten die Gewissheit kurz darauf in den Händen: Sie sind eineiige Zwillinge. 

«Ich freue mich, dass ich mein Fleisch und Blut gefunden habe»

«Ich hatte eine glückliche Kindheit, aber jetzt fühlte sich meine gesamte Vergangenheit wie eine Täuschung an», so Anna zur AFP. Sie hatte Schwierigkeiten, die Wahrheit zu verarbeiten. «Aber ich verspüre grosse Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die mich aufgezogen haben, und Freude darüber, dass ich mein Fleisch und Blut gefunden habe.»

Elene und Anna sind nicht die ersten Zwillinge, die sich plötzlich wiederfinden. Wie die georgische Journalistin Tamuna Museridze 2021 aufdeckte, wütete in Georgien lange Zeit der illegale Baby-Handel. Involviert waren Kliniken, Kindergärten und Adoptionsagenturen.

Amy und Ano fanden sich auf die gleiche Weise

Vielen Familien wurden die Babys gestohlen und an andere weiterverkauft. Den betroffenen Müttern erzählten die Kliniken jeweils, dass ihre Kinder gestorben waren und verwendeten gefälschte Geburtsurkunden für den Weiterverkauf. 

Bereits eine ähnliche Geschichte machte vor kurzem Schlagzeilen: Die georgischen Zwillinge Amy und Ano fanden einander 2021 auf die gleiche Art und Weise. Ein Tiktok-Video brachte die beiden zusammen, ihre Geschichte kam Anfang 2024 ans Licht. 

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