Bei Russland-Angriff verletzt
Ukrainerin (12) läuft ohne Beine beim US-Marathon mit

Bei einem Angriff der Russen verlor Jana Stepanenko beide Beine. Trotzdem will die Ukrainerin jetzt beim Marathon in der US-Stadt Boston mitlaufen.
Publiziert: 05.04.2024 um 15:17 Uhr
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Aktualisiert: 05.04.2024 um 22:37 Uhr

Rund zwei Jahre nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk will die überlebende Teenagerin Jana Stepanenko auf Prothesen eine Teilstrecke des berühmten Boston-Marathons in den USA mitlaufen.

Das Ziel der heute Zwölfjährigen, die bei dem Angriff beide Beine verlor, sei es, bei dem Lauf am 15. April mindestens einen Kilometer durchzuhalten, sagte ihre Trainerin Anastassija Matijok in einem ukrainischen Fernsehbericht, der in der Nacht zum Freitag ausgestrahlt wurde.

«Am Anfang rannten wir 50 Meter, danach 100, 200 Meter», berichtete Stepanenko. Mit speziellen Sportprothesen habe sie viermal wöchentlich für den Marathon trainiert. «Am Anfang war es etwas beängstigend, irgendwo zu fallen oder hängenzubleiben», erinnerte sie sich. Ihre Teilnahme an dem Rennen dient auch einem guten Zweck: Das Mädchen sammelt Geld für eine Sportprothese für einen beinamputierten ukrainischen Soldaten.

Sie kämpft sich zurück ins Leben: Jana Stepanenko will auf Prothesen eine Teilstrecke des berühmten Boston-Marathons in den USA mitlaufen.
Foto: imago/Ukrinform
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Sie lebt mit Mutter und Bruder in der Westukraine

Der russische Angriff auf Kramatorsk jährt sich am kommenden Montag zum zweiten Mal. Bei dem Beschuss des Bahnhofs, an dem viele Menschen auf ihre Evakuierung warteten, waren am 8. April 2022 mehr als 50 Menschen getötet und über 110 weitere verletzt worden. Stepanenko erhielt ihre Prothesen später in den USA. Inzwischen lebt sie mit der ebenfalls bei dem Angriff verletzten Mutter und ihrem Bruder im westukrainischen Lwiw.

Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine russische Invasion ab. Infolge der Kriegshandlungen wurden mehrere Hunderttausend Menschen getötet. Zehntausenden verletzten Menschen mussten Arme oder Beine amputiert werden. (SDA)

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