Neue Studie zeigt, dass sie besonders einen Geruch lieben
Darum stechen Mücken nur manche Menschen

Mücken sind lästig. Wenn sie sich Abends auf die Suche nach Blut begeben, versauen sie vielen die Laune. Doch nicht jeden trifft es gleich hart. Eine neue Studie zeigt, warum manche Menschen besonders oft gestochen werden – und worauf die Plagegeister gar nicht stehen.
Publiziert: 30.06.2023 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2023 um 16:35 Uhr

Ein gemütlicher Abend im Freien klingt oft entspannter, als er dann wirklich ist. Wenn Mücken sich auf die Jagd begeben, wird es schnell ungemütlich. Doch nicht jeder leidet gleich stark. Während manche Menschen immer wieder attackiert werden, kommen andere ohne Stiche davon. Aber wieso?

Bekannt ist bereits, dass der individuelle Körpergeruch, Schweiss und ausgeatmetes CO₂ Mücken anziehen. Worauf es beim Körpergeruch genau ankommt, war aber bislang weitgehend unklar. Doch eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift CurrentBiology veröffentlicht wurde, bringt Licht ins Dunkel. Kurios: Sie fand heraus, dass Mücken besonders auf Käsegeruch stehen.

Käse zieht an, Eukalyptus schreckt ab

Beim Menschen entsteht dieser durch Carbonsäuren wie Buttersäure, Isovaleriansäure und Acetonin. Diese Stoffe können zwar auf der Haut gebildet werden, kommen aber auch im Käse vor. Beispielsweise im Limburger. Connor McMeniman, der an der Studie beteiligt war und Professor für molekulare Mikrobiologie und Immunologie ist, erklärt: «Die Mücken haben Nacht für Nacht konsequent den gleichen menschlichen Duft gewählt, dessen Duftsignatur von Carbonsäuren dominiert wurde.»

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Für eine teilnehmende Person der Studie interessierten sich die Mücken deshalb herzlich wenig. Ihre Duftsignatur enthielt laut McMenimal keine Carbonsäuren. Stattdessen dominierte bei ihr Eukalyptol, das nach Eukalyptus riecht. «Grund dafür ist wahrscheinlich, dass die Person sich pflanzlich ernährt», vermutet der Professor in der Studie.

Die Studie gibt einen spannenden Einblick in die Präferenzen von Mücken. Allerdings wurde nur eine Mückenart, die sogenannte Malaria-Mücke (Anopheles gambiae), untersucht. Geruchspräferenzen könnten bei anderen Mückenarten variieren. Möglicherweise werden andere Arten wieder von anderen Gerüchen angezogen oder abgeschreckt.

Auch bei Seife gibt es Präferenzen

Der eigene Körpergeruch lässt sich leider nur schwer beeinflussen. Doch wer auf die richtige Seife setzt, kann sich womöglich vor den Plagegeistern schützen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Virginia Polytechnic Institute fanden heraus, dass Mücken auch hier Duftpräferenzen haben.

Seifen, welche die Duftstoffe Lilial, α-Isomethylionon, Allylheptanoat und 4-tert-Butylcyclohexyl enthalten, wirkten auf Mücken anziehend. Sie riechen blumig, holzig und nach tropischen Früchten wie etwa Ananas. Grund für ihre Anziehungskraft könnte sein, dass Mücken sich von Blumennektar ernähren. Weniger interessiert seien Mücken an den Duftstoffen Benzylbenzoat, γ-Nonalacton und Benzaldehyd. Sie riechen leicht balsamisch, nach Mandel und nach Kokosnuss. (mrs)

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