Trump-Fans drehen wegen Corona-Massnahmen durch
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Bewaffnete Proteste:Trump-Fans drehen wegen Massnahmen durch

Bewaffnete Proteste für schnellere Ladenöffnungen
Trump-Fans drehen wegen Corona-Massnahmen durch

Ohne Maske oder Handschuhe, aber teilweise mit Waffen protestierten Trump-Unterstützer in mehreren US-Bundesstaaten gegen die ihrer Meinung nach harten Massnahmen in der Corona-Krise.
Publiziert: 17.04.2020 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2020 um 12:12 Uhr

Trumps Fans kann es mit dem Corona-Exit nicht schnell genug gehen. Trotz mehr als 30'000 Corona-Toten in den USA. Trotz steigender Infektionszahlen.

Ein Foto zeigt wütende Demonstranten Anfang Woche vor dem Statehouse Atrium in Columbus (Ohio), dem Regierungssitz des republikanischen Gouverneurs Mike DeWine (73). Sie protestieren für die Wiedereröffnung von Geschäften und eine schnelle Rückkehr zur Normalität. Am rechten Bildrand trägt ein Mann eine Trump-Basecap.

Gouverneur DeWine informierte gerade die Presse über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise, als sich die Meute von Aussen an das Fenster drückte. Der Fotojournalist Joshua Bickel hielt den irren Moment fest.

Nicht der neuste Zombie-Apokalypse-Film, «nur» ein paar wütende US-Bürger vor dem Statehouse Atrium in Columbus, Ohio.
Foto: keystone-sda.ch
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Proteste auch in Michigan, Kentucky und North Carolina

Doch nicht nur in Ohio liefen wütende Bürger auf. Am Mittwoch protestierten auch in Michigan, Kentucky und North Carolina Hunderte Menschen gegen die Corona-Massnahmen und Kontaktbeschränkungen. Das berichtet unter anderem «Vanity Fair». Viele der Demonstranten trugen weder Mundschutz noch Handschuhe. Dafür trugen manche von ihnen halbautomatische Waffen und hissten die als rassistisches Symbol geltende Südstaatenflagge.

Der grösste Protest formierte sich laut «Vanity Fair» in Michigan. Dort drängte sich die Menge auf den Stufen des Kapitols in der Hauptstadt Lansing. Die Demonstranten sperrten zudem die umliegenden Strassen ab. Ihr Zorn richtete sich gegen die demokratische Gouverneurin Gretchen Whitmer (48). «Sperrt sie weg!» und «Wir halten uns nicht dran!», riefen die Demonstranten. Auf einem Schild stand die Forderung: «Trump, sperr die Nazifrau aus Michigan ein.»

Whitmer hatte, als sie sich mit dem drittschlimmsten Corona-Ausbruch in den USA konfrontiert sah, den Lockdown in Michigan kurz zuvor bis zum 30. April verlängert und Versammlungen von zehn oder mehr Personen sowie die Wiedereröffnung nicht notwendiger Geschäfte und Schulen verboten.

Trump veröffentlichte 3-Phasen-Plan für USA

Wegen der Wirtschaftskrise drängt US-Präsident Donald Trump (73) auf eine schnellstmögliche Rückkehr zur Normalität. Anfang der Woche hatte er sogar behauptet, notfalls auch die Gouverneure zu überstimmen – was ihm die Verfassung allerdings verbietet. Am Donnerstagmorgen stellte er darum seinen 3-Phasen-Plan zur Öffnung der USA zuerst den Gouverneuren vor. Diese haben die Hoheit über die Bundesstaaten.

Die Bundesregierung führt Kriterien auf, die zu erfüllen sind, bevor man eine nächste Phase einleiten kann. Einen genauen Zeitplan beinhalten die Richtlinien nicht. Eines der zentralen Kriterien sind die nachgewiesenen Corona-Infektionen. Nimmt diese Zahl über einen 14-tägigen Zeitraum ab, könne man einen Schritt weitergehen. (kin)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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