Bezos-Affäre zeigt die hinterhältigen Methoden des «National Enquirer»-Chefs Pecker
Trumps Mann fürs Grobe

Der Herausgeber des «National Enquirer» und Trump-Kumpan will Amazon-Chef Jeff Bezos (55) fertigmachen und schreckt dabei vor nichts zurück.
Publiziert: 13.02.2019 um 23:12 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2019 um 09:06 Uhr
David Pecker und Donald Trump mit seiner Tochter Ivanka Trump sowie den Söhnen Don Jr. und Eric.
Foto: Twitter
Christiane Binder

Drei Exemplare der Spezies «alter weisser Mann» veranstalten ein Schmierenstück: Der mächtige Medienmogul David Pecker (67) will dem reichsten Mann der Welt, Amazon-Chef Jeff Bezos (55), ans Bein pinkeln. Im Hintergrund lauert Präsident Donald Trump (72) wie ein Krokodil auf Beute. Es geht um Lügen und alternde Magnaten im Hormonrausch.

Die Strippen zieht Pecker, New Yorker, Sohn eines Maurers, dicker Trump-Kumpel. Nach aussen hin ist er ein soignierter älterer Herr, doch sein «National Enquirer» ist unterste Schublade. Das Blatt wirbt so schamlos für Trump, dass es nur noch peinlich ist. Im Wahlkampf dichtete es Hillary Clinton einen Hirntumor, Herzinfarkte, Alkoholsucht, Pädo-Sex und Mordkomplotte an. Trump dagegen bedachte es mit Titeln wie: «Trump must be Prez» – Trump muss Präsi werden.

Pecker kämpfte immer schon für Trump. In den 90er-Jahren produzierte er gar das Magazin «Trump Style». Doch er beliess es nicht nur bei Propaganda, um seinem Kumpan zu helfen. Vielmehr kaufte er die Exklusivrechte für negative Storys über Trump, etwa dessen Frauengeschichten, auf – und nahm sie so vom Markt. Mit Trumps Anwalt Michael Cohen (52) fädelte er die Zahlung von Schweigegeld an Trump-Affären wie Porno-Star Stormy Daniels (39) ein. 

Greller Schund

Peckers neuestes Opfer ist der reichste Mann der Welt, Amazon-Chef Jeff Bezos, 136 Milliarden Dollar schwer. Dieser besitzt die traditionsreiche «Washington Post», die mit Trump sehr kritisch umgeht. Die Rache von Trump-Freund Pecker: Er enthüllte Bezos' neue Liebe zur Journalistin Lauren Sanchez (49) – worauf Bezos seine Scheidung von Ehefrau MacKenzie bekannt gab.

Peckers «Enquirer» kündigte weitere Enthüllungen zur Sanchez-Bezos-Affäre an, mit saftigem Handy-Geflüster und Infos über «wildes Treiben» in Bezos’ Privatjet. Letzte Woche dann trat Bezos die Flucht nach vorn an: Er veröffentlichte den gesamten E-Mail-Verkehr zwischen ihm und Pecker-Anwalt Elkan Abramowitz (Blick.ch berichtete). Offensichtlich hatte man ihn damit erpressen wollen, intime Fotos seines Gemächts zu veröffentlichen, sollte er nicht die Rechercheure von der «Washington Post» zurückpfeifen.

Seltsamer Schwager

Die anstössigen Fotos wurden wohl ausgerechnet von Michael Sanchez, dem Bruder von Bezos' Freundin, dem «Enquirer» gesteckt. Michael ist ein Trump-Fan. Auch Lauren moderierte einst beim Trump-hörigen Fox-TV. Schöne Familie, mit der sich der Amazon-Chef da einliess. Dumm halt, dass sogar einer wie er Penis-Fotos verschickt, wie ein einfältiger Internet-Gigolo. Pecker profitierte sein Leben lang von solchen Schwächen. Doch möglicherweise fand er in Bezos, so ungeschickt sich der auch angestellt haben mag, jetzt seinen Meister.

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