Das erwartet Biden in den ersten 100 Tagen
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Experten-Runde bei Blick TV:Das erwarten Demokraten und Republikaner von Joe Biden

Die ersten 100 Tage
Das muss Biden anpacken

Den neuen US-Präsidenten Joe Biden erwartet eine schwierige Amtszeit. In seinen ersten 100 Tagen will er die Grundlagen schaffen, um die USA wieder in die Normalität zurückführen zu können.
Publiziert: 20.01.2021 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2021 um 11:31 Uhr
Guido Felder

Selten war der Amtsantritt eines US-Präsidenten derart schwierig wie jetzt. Joe Biden (78) übernimmt das Steuer in einer der grössten Krisen. Mit seiner eigenwilligen Politik bei Corona, Migration und Klima hat ihm sein Vorgänger eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Für Joe Biden sowie seine Vize Kamala Harris (56) gilt: Es gibt viel zu tun, packen wir’s an.

Das sind die Baustellen, um die sich Biden in den ersten 100 Tagen besonders intensiv kümmern wird:

Corona: Mit viel grösserer Entschlossenheit als sein Vorgänger will Biden die Pandemie bekämpfen. In öffentlichen Gebäuden und im öffentlichen Verkehr soll 100 Tage lang eine Maskenpflicht gelten. In der gleichen Zeit sollen mindestens 100 Millionen Impfdosen verabreicht werden.

Bidens Blick in die Zukunft: Auf den neuen US-Präsidenten warten schwierige Aufgaben.
Foto: Getty Images
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Wirtschaft: Die US-Wirtschaft darbt vor allem wegen Corona. Nach gewaltigen Konjunkturpaketen will Biden gleich das nächste in Höhe von 1,9 Billionen Dollar nachschieben und jedem Bürger 1400 Dollar geben. Im Februar folgen seine Pläne für ein längerfristiges Konjunkturprogramm.

Klima: Biden bezeichnet den Klimawandel als «existenzielle Bedrohung». Er wird die USA umgehend wieder ins Pariser Klimaabkommen zurückführen, aus dem Trump ausgetreten war. Zudem plant er einen Weltklimagipfel, um die Schraube noch weiter anzuziehen. Im eigenen Land gibt er den Startschuss zur energetischen Sanierung von Millionen von Gebäuden und der Förderung der Elektromobilität.

Migration: Auch hier stellt Biden die Politik seines Vorgängers auf den Kopf. Schnellstmöglich soll die Grenze für Muslime wieder geöffnet werden. Illegal eingewanderte Familien sollen zusammengeführt werden. Elf Millionen Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis möchte er den Weg zur US-Staatsbürgerschaft ebnen. Und: Den Bau des umstrittenen Zauns an der Grenze zu Mexiko lässt er stoppen.

Versöhnung mit der Welt: Freunde, die die USA unter Trump verloren haben, will Biden wieder zurückholen. Seine ersten, einfachen Telefonate werden an die Nato und die EU gerichtet sein. Schwieriger werden die Verhandlungen mit Moskau über den letzten grossen atomaren Abrüstungsvertrag und mit Teheran über die Rückkehr zum Atomabkommen, das Trump ebenfalls verlassen hatte.

Versöhnung im eigenen Land: Donald Trump hat das Land tief gespalten. Biden will das Land möglichst schnell einen und zur Ruhe bringen. Bereits hat er Trumps Anhänger gebeten, ihm eine Chance zu geben, um für ein besseres Amerika zu arbeiten.

Zurück zur Normalität

Biden setzt für seine Ziele auf ein Kabinett, das die Vielfalt seines Landes widerspiegeln soll. So sind Frauen und Männer gleich vertreten. Zudem ist es das erste Mal, dass mit Pete Buttigieg (39) ein bekennender Homosexueller und mit Deb Haaland (60) eine Ureinwohnerin Ministerposten bekleiden werden und mit Janet Yellen (74) eine Frau Finanzministerin und mit Lloyd Austin (67) ein Schwarzer Verteidigungsminister wird.

Zusammengefasst lautet Bidens Hauptziel: So rasch wie möglich das Land zurück in die Normalität führen, die es in den vergangenen vier Jahren verlassen hat.

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