Sturzflut in Londoner U-Bahn, Flammeninferno im Ferienparadies
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Klima hält Europa in Atem:Sturzfluten in England, Inferno in Südeuropa

Das Klima hält Europa weiter in Atem
Sturzflut in Londoner U-Bahn, Flammeninferno im Ferienparadies

Während in England und Belgien heftige Gewitter Strassen, Häuser und U-Bahnschächte unter Wasser setzen, richten auf Sardinien, in Nordspanien und Südfrankreich Grossbrände verheerende Schäden in Naturparks, Dörfern und Landwirtschaft an.
Publiziert: 26.07.2021 um 18:18 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2021 um 07:05 Uhr
Myrte Müller

Nachdem in den vergangenen Wochen Unwetter Mitteleuropa verwüsteten, die Toten in Deutschland und Belgien noch betrauert werden, herrscht in weiten Teilen Europa noch immer Alarmstufe Rot. In England kam es am Wochenende erneut zu Überschwemmungen. Autos wurden fortgespült. Häuser versanken im Schlamm. Strassen wurden zu Strömen.

Hunderte Menschen in Not riefen die Feuerwehr. U-Bahn-Stationen wurden geschlossen, weil das Wasser in die Schächte floss. Zwei Spitäler mussten ihren Betrieb wegen der Wassermassen vorübergehend einstellen.

Auch in Belgien goss es wieder wie aus Kübeln. Wie die Nachrichtenagentur Belga berichtet, blockierten in Dinant die von den Fluten mitgerissenen Fahrzeuge einen Bahnübergang. In der Stadt Namur in der gleichnamigen Provinz seien wegen des Wetters Häuser evakuiert worden.

Die Strassen Londons verwandelten sich innert kürzester Zeit in Ströme. Viele Autos wie dieser Van wurden von der Sturzflug überrascht.
Foto: AFP
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Südeuropa kämpft mit Waldbränden

Sardinien, Teile des Nordostens Spaniens und von Südfrankreich sind von schweren Bränden betroffen. Dort sehnt man sich nach Niederschlägen. Denn die Feuerhölle bedroht Naturparks, Landwirtschaft und Dörfer.

Über 60 Stunden treibt der Scirocco-Wind die Flammen über das Gebiet von Oristano im Westen der italienischen Ferieninsel Sardinien. Erst gegen Nachmittag bekam die Feuerwehr mit Hilfe von Löschflugzeugen den Brand unter Kontrolle.

«Eine beispiellose Katastrophe»

1500 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Unzählige Herden verbrannten. Haine mit tausendjährigen Olivenbäumen wurden dem Erdboden gleichgemacht. Besonders betroffen sind die Wälder und Höfe am Montiferru und die Hochebene Planargia. Touristen seien aus dem Küstenort Porto Alabe geflohen, meldet Rainews. Von einer beispiellosen Katastrophe spricht der Gouverneur der Insel, Christian Solinas.

Rund 100 Kilometer westlich von Barcelona (Spanien) zerstört ein Feuer 1000 Hektar Wald- und Ackerland. Feuerwehren und Soldaten kämpfen gegen die Flammen an. 80 Menschen wurden evakuiert. Auch in der südfranzösischen Region zwischen Narbonne und Carcassonne sind über 1000 Feuerwehrleute im Einsatz gegen den Busch- und Waldbrand. Dieser sorgte für einen Blackout. 100'000 Haushalte blieben ohne Strom.

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