Was ist mit dem Klöntalersee passiert?
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TikTok-Video geht viral:Was ist mit dem Klöntalersee passiert?

Das Wasser ist weg!
Wo ist denn der Klöntalersee hin?

Der Klöntalersee sieht derzeit eher wie die Klöntaler-Wüste aus. Kaum Wasser ist im beliebten Glarner Ausflugsziel zu sehen. Grund sind Tests des Energieunternehmens Axpo, das dafür den Seepegel um 16 Meter senken musste.
Publiziert: 03.10.2021 um 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2021 um 19:02 Uhr
Fabian Vogt

Wer im Klöntalersee GL baden gehen will, wird derzeit kaum nass. Ein Tiktok-Video zeigt das beliebte Ausflugsziel im Kanton Glarus fast ohne Wasser. Statt glitzerndem Blau erstreckt sich ödes Braun über die Landschaft. «Wo ist das Wasser??? Sad life» schreibt der Nutzer, der das Video online gestellt hat.

Die Antwort: Der See wurde entleert. Grund sind Tests zur Ermittlung der natürlichen Wassermenge, die vom Energieunternehmen Axpo geführt werden, wie eine Sprecherin Blick mitteilt. Die Axpo betreibt dort das Löntsch-Kraftwerk, benannt nach dem gleichnamigen Bach, der den Klöntalersee entwässert.

Wo ist denn der Klöntalersee hin?
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Blick TV sucht das Wasser:Wo ist denn der Klöntalersee hin?

Um 16 Meter abgesenkt

Die Daten aus den Tests sollen als Basis für eine Restwassersanierung des Löntsch dienen. Restwasser sorgt dafür, dass die natürlichen Funktionen der Gewässer beibehalten werden, etwa als Lebensraum für Tiere und Pflanzen oder zur Speisung von Grundwasser. Welche Restwassermenge angemessen ist, wird für jedes Gewässer individuell festgelegt.

Trauriges Bild: Der Klöntalersee ist nur noch eine braune Wüste.
Foto: Karin Frautschi
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Um die Tests durchführen zu können, muss der See auf seinen natürlichen Pegel abgesenkt werden. Also so tief, wie er ohne Damm liegen würde. Rund 35 Millionen Kubikmeter Wasser müssen dafür im Kraftwerk turbiniert werden. Der See sinkt durch die Massnahme um rund 16 Meter ab.

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Pläne um ein Jahr verschoben

Ursprünglich hätte dieser Plan bereits im August 2020 in die Tat umgesetzt werden sollen. Doch Corona verschob das Vorhaben. Die Verantwortlichen wollten dafür sorgen, dass die Bevölkerung, wenn sie schon nicht ins Ausland reisen, zumindest den See geniessen kann. «Die Verschiebung war ein ausdrückliches Anliegen der Behörden», sagte Axpo-Mediensprecher Tobias Kistner vergangenes Jahr zu «march24». «Die Bevölkerung sollte trotz der Corona-Pandemie die Möglichkeit haben, das Klöntalgebiet weiter zu besuchen.»

Beliebtes Ausflugziel: Klöntalersee im Kanton Glarus.
Foto: GoogleMaps

Die Daten der Tests würden im nächsten Frühling zur Verfügung stehen, sagte eine Axpo-Sprecherin auf Blick-Anfrage. Wann der See wieder seinen normalen Pegel erreicht, ist nicht bekannt.

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