Der nächste britische Premier ist eine Frau
Theresa May oder Andrea Leadsom folgen auf David Cameron

Die britischen Tories haben die beiden Politikerinnen Theresa May und Andrea Leadsom zu den Kandidatinnen für die Nachfolge des britischen Premiers und Parteichefs David Cameron bestimmt.
Publiziert: 07.07.2016 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:43 Uhr
Theresa May (L) and Andrea Leadsom wollen die Nachfolge von Cameron antreten.
Foto: STAFF

Wegen dem Ja zum Brexit hat Regierungschef David Cameron seinen Rücktritt bekannt gegeben.

Nun gehen die britischen Konservativen mit zwei Frauen in die Stichwahl um die Nachfolge. In der Unterhausfraktion der Tories erhielten Innenministerin Theresa May und Energie-Staatssekretärin Andrea Leadsom heute die meisten Stimmen in der zweiten Abstimmungsrunde um die Spitzenkandidatur.

May erhielt 199 von 329 möglichen Stimmen, Leadsom bekam 84 Stimmen, wie ein Parteivertreter mitteilte. Gove kam auf 46 Stimmen.

In der Endrunde wählen die rund 150'000 Parteimitglieder eine der beiden Kandidatinnen zu ihrer neuen Chefin, die auch neue Premierministerin Grossbritanniens wird und das Land aus der EU führen soll. Das Ergebnis soll am 9. September verkündet werden.

Auf die neue Frau an der Regierungsspitze kommen die langen und schwierigen Austrittsverhandlungen mit der EU zu. May will den offiziellen Prozess - zum Ärger der EU - eher erst im nächsten Jahr beginnen. Leadsom will keine Zeit verlieren.

May plädierte beim EU-Referendum für einen Verbleib in der Union, hielt sich aber mit ihrer Meinung im Wahlkampf diskret zurück - jetzt präsentiert sie sich als Versöhnerin, die die tief gespaltene Partei einigen könnte.

Dagegen trat Leadsom für den Austritt ein - und betont, nur ein Brexit-Anhänger könne nun als Regierungschef die Weichen richtig stellen. Leadsom rief am Donnerstag zu Optimismus nach der Brexit-Entscheidung auf. Falls sie zur Nachfolgerin Camerons gewählt werde, wolle sie den gegenwärtigen Pessimismus vertreiben. Es gehe um «Wohlstand, nicht um Sparpolitik», sagte sie am Donnerstag.

Der dritte verbliebene Kandidat, Justizminister Michael Gove, schied mit den wenigsten Stimmen aus. Erneut konnte May die meisten Stimmen auf sich vereinen. Sie hatte schon die erste Runde des Kandidatenrennens in der konservativen Unterhausfraktion für sich entschieden. (SDA)

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