Temperaturen von fast 45 Grad, viele Menschen auf engem Raum und eine defekte Klimaanlage: Als die Passagiere eines Delta-Airlines Flugzeuges am Montag in Las Vegas das Flugzeug Richtung Atlanta bestiegen, ahnten sie noch nicht, was in den nächsten Stunden auf sie zukommen würde.
Gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender «ABC» schilderte eine Passagierin das Erlebte. «Es war einfach traumatisierend». Die Frau berichtet, dass einige Passagiere mit starker Übelkeit zu kämpfen hatten, nachdem sie vier stundenlang auf dem Rollfeld ausharren mussten. «Ihnen musste eine Sauerstoffmaske aufgesetzt werden». Videoaufnahmen zeigen, wie Ambulanzen und Feuerwehrautos das Flugzeug umstellten, um schnell reagieren zu können.
Andere seien in Ohnmacht gefallen und mussten medizinisch behandelt werden. «Einige Menschen wollten aussteigen, taten es aber nicht, aus Angst, den Flug zu verpassen», erklärt die Betroffene gegenüber dem Fernsehsender.
Bei Ausstieg keine Garantie auf neuen Flug
Denn: Via Lautsprecherdurchsagen wurde den Fluggästen mitgeteilt, dass sie zwar aussteigen können, es aber keine Garantie für sie gebe, dass sie eine neue Flugverbindung erhalten würden. Die Besatzung des Flugzeugs entschuldigte sich via Durchsage in aller Form bei den Passagieren. Sie würden selber unter der Situation leiden, sich nicht gut fühlen und im gleichen Boot wie die Passagiere sitzen. Schlussendlich wurde der Flug nach Atlanta annulliert.
Delta Airlines hat eine Untersuchung zur Klärung des Sachverhalts eingeleitet. In einer Stellungnahme schrieb die Fluggesellschaft: «Wir entschuldigen uns für die Erfahrungen, die unsere Kunden auf dem Flug 555 von Las Vegas nach Atlanta gemacht haben und die letztendlich zu einer Flugannullierung führten.» Die Delta-Teams würden die Umstände untersuchen, die zu den unangenehmen Temperaturen in der Kabine geführt haben.
Die Fluggäste wurden aufgefordert, am Dienstagmorgen um 7 Uhr wieder an den Flughafen von Las Vegas zu kommen. Doch auch dieser Flug wurde annulliert. (ene)