Lockdown verschärft – nur noch Treffen mit einer Person erlaubt
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Deutsche an der «Corona-Leine»:Nur noch Treffen mit einer Person erlaubt

Deutsche an der «Corona-Leine»
Lockdown verschärft – nur noch Treffen mit einer Person erlaubt

Der Lockdown in Deutschland wird verlängert – und deutlich verschärft. Kontakte werden weiter eingeschränkt und auch die Bewegungsfreiheit der Deutschen wird teils minimiert. Das gilt jetzt im Nachbarland.
Publiziert: 06.01.2021 um 03:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2021 um 12:16 Uhr

In Deutschland greift die Regierung noch härter durch und erlässt weitere Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Der bestehende Lockdown und die bereits getroffenen Einschränkungen werden bis zum 31. Januar verlängert. Das betrifft zum Beispiel die Schliessung der meisten Geschäfte, Restaurants, Theater, Museen und Freizeiteinrichtungen.

Deutsche dürfen nur noch eine weitere Person treffen

Die Kontaktregelungen werden nochmals enger gefasst: Künftig sind private Zusammenkünfte nur noch im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes – und mit maximal einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person gestattet. Bislang galt, dass sich maximal fünf Personen aus bis zu zwei Haushalten treffen dürfen.

Zudem wird neu eine sogenannte «Corona-Leine» für Gebiete mit besonders hohen Fallzahlen eingeführt werden. Demnach dürfen sich Bewohner aus Landkreisen mit Inzidenzwerten über 200 künftig nicht mehr weiter als 15 Kilometer vom eigenen Haus entfernen.

Die deutsche Regierung hat beschlossen, den Lockdown zu verlängern – und zu verschärfen. Das verkündete Angela Merkel am Dienstag.
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15 Kilometer vom Wohnort entfernen – keine Tagesausflüge

Ausnahmen soll es nur mit triftigem Grund geben. Dazu zählen zum Beispiel Arztbesuche. Tagestouristische Ausflüge seien «explizit kein triftiger Grund». Gemäss dem deutschen Robert-Koch-Institut überschreiten derzeit 67 Landkreise den Schwellenwert, der die «Corona-Leine» auslöst.

Auch die Schliessung von Schulen und Kitas wird demnach bis Ende Januar verlängert. Merkel sagte nach den Beratungen, das Ziel bleibe weiter, zu einer 7-Tage-Inzidenz je 100 000 Einwohner von unter 50 zu kommen.

«Einschneidende Massnahmen»

Dies gewinne nochmals an Bedeutung durch die entdeckte Mutation des Coronavirus, die sich schneller verbreite. «Das heisst, hier müssen wir besonders vorsichtig sein», sagte die Kanzlerin. Es entstehe noch einmal eine «neue Lage». Die neuen Massnahmen seien «einschneidend», räumte Merkel ein.

Die deutsche Bundeskanzlerin äusserte sich auch zu den Impfungen. Im zweiten Quartal dieses Jahres werde es «nach menschlichem Ermessen» deutlich mehr Impfdosen geben. Auf konkrete, verbindliche Ankündigungen, wann spätestens mit flächendeckenden Covid-19-Impfungen zu rechnen ist, verzichtete man jedoch.

Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 11'897 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Ausserdem wurden 944 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Dienstagmorgen bekannt gab.

Eine Interpretation der Daten bleibt weiter schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel herum Corona-Fälle verzögert erfasst und übermittelt wurden. (SDA/euc)

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