Corona-Hotspot Ischgl
Gerichtsprozess um österreichischen Skiort

Im Justizstreit um Corona-Ansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl ist für April vor einem Wiener Gericht die erste mündliche Verhandlung angesetzt. Das teilte der Vorsitzende des Verbraucherschutzvereins (VSV) Peter Kolba am Montag mit.
Publiziert: 18.01.2021 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2021 um 17:07 Uhr
ARCHIV - Seit dem vergangenenen Jahr steht der beliebte Skiort im Westen Österreichs vor allem im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus im Fokus. Foto: Felix Hörhager/dpa
Foto: FELIX HÖRHAGER

Bis dahin würden weitere 100 Amtshaftungsklagen gegen die Republik Österreich eingereicht, so Kolba: «Wir sind für jahrelange Verfahren gerüstet, ob die Marke Ischgl jahrelangen Streit aushält, muss Tirol beurteilen.» Die Kläger wollen Schadenersatz. Bei der Verhandlung sollen auch Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie zwei Minister als Zeugen aussagen.

Bei dem Verein haben sich nach eigenen Angaben Tausende Menschen gemeldet, die sich Anfang vergangenen Jahres bei Aufenthalten in Ischgl mit dem Coronavirus infiziert haben sollen. Bei der Verhandlung am 9. April vor dem Landgericht für Zivilrechtssachen in Wien geht es laut Kolba um den Fall eines in Ischgl infizierten und dann gestorbenen Österreichers. Der Verein plane zudem, im Frühjahr eine Sammelklage zu organisieren.

Ischgl galt im März 2020 als Corona-Hotspot in Europa. Tausende Infektionen sollen auf den bekannten Tiroler Wintersportort zurückzuführen sein. Eine unabhängige Experten-Kommission hatte zwischenzeitlich festgestellt, dass es im Krisenmanagement zu Fehlern und Fehleinschätzungen gekommen war. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt. Der Staat Österreich hatte in einer Klagebeantwortung jegliches schuldhafte Handeln der Behörden bestritten.

(SDA)

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