Deutschland wählt am 24. September
AfD holt Hass-Wahlkämpfer aus USA

Der «Spiegel» berichtet, dass die deutsche AfD einen US-Wahlkämpfer angeheuert hat, um digitalen Wahlkampf zu betreiben. Es deutet alles darauf hin, dass der letzte Wahlkampf-Monat unschön wird.
Publiziert: 26.08.2017 um 20:42 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:25 Uhr

Seit Obamas Wahlsieg 2008 träumen Kampagnenmacher davon, mit Facebook und Co. Wahlen zu gewinnen. Der Grund ist einfach: Man muss nicht dort, wo die Bürger mit ihren Klagen und Problemen warten. Stattdessen beschallt man das Volk mit Parolen, Positionen und kann einfach Angriffe gegen den Gegner verbreiten.

Die Wahl Donald Trumps war so eine. Er trat zwar ab und an auf – der Kritik stellte er sich aber kaum. Seine einfachen und saloppen Positionen wurden stattdessen auf Facebook verbreitet. Mit Lügen, «Fake News» und Hass-Botschaften, die kaum eine Wahrheitsprüfung überstanden haben.

Solche Wahlkampf-Konzepte hat der US-Unternehmer Vincent Harris mitentwickelt. Republikaner sind bei ihm Stammkunden. Er entwarf für Ted Cruz die Online-Kampagne und machte den damals völlig unbekannten Republikaner zum Aushängeschild der Tea-Party-Bewegung. 

Mit saloppen Sprüchen will die AfD beim Volk punkten.
Foto: Markus Schreiber

Jede Stimme zahlt sich aus

Er brachte den Republikanern das Internet bei, schrieb «Bloomberg Politics» salopp. Und jetzt soll er auch den Wahlkampf in Deutschland verschmutzen, wie der «Spiegel» schreibt. Es geht um die gross erwartete Bundestagswahl am 24. September, bei der CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel nach aktuellem Stand die Wiederwahl schaffen dürfte.

Dies wird sich im letzten Wahlkampf-Monat kaum ändern. Darum geht es der Rechtaussen-Partei AfD, der sogenannten «Alternative für Deutschland», aber nicht. Sie will Sitze im Bundestag, um Radau machen zu können. Und sie will mehr Stimmen, weil sie so mehr Geld aus dem Topf für die Parteienfinanzierung erhält.

Harris soll ihr dabei helfen. Bildchen, die derzeit auf Twitter und Facebook kursieren, zeigen Angela Merkel als Amokfahrerin. Ein Video warnt, dass Deutschland ein islamischer Staat wird. Solche Schmutzkampagnen tragen die Handschrift vom US-Wahlkämpfer und seiner Harris Media. Die AfD lässt ihn gewähren – und zahlt ihm einiges dafür, schreibt «Spiegel» weiter. (pma)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?