Die wichtigsten Warnsignale
Plötzlicher Herztod kann auch junge Menschen treffen

Die TV-Legende Hans Meiser starb mit 77 Jahren an Herzversagen. In der Schweiz gibt es jedes Jahr 8000 Todesfälle wegen «Sekundentod» – und der kann auch junge Menschen treffen. Diese Symptome sind Warnsignale.
Publiziert: 06.11.2023 um 18:18 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2023 um 18:45 Uhr
Der Moderator Hans Meiser verstarb vergangene Woche an einem plötzlichen Herzversagen.
Foto: imago/Rainer Unkel
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Der deutsche Talkshow-Moderator Hans Meiser (†77) verstarb unerwartet am «Sekundentod». Von einem Moment auf den anderen hörte sein Herz zu schlagen auf. Experten warnen: Der plötzliche Herztod kann jeden treffen. Laut Universitätsspital Zürich sterben in der Schweiz 8000 Menschen jährlich daran. Prinzipiell kann jede Herzerkrankung eine Herz-Rhythmus-Störung und damit auch den plötzlichen Herztod nach sich ziehen – bei gewissen Risikofaktoren auch bei jungen Menschen.

Hier moderiert Hans Meiser seine Talkshow auf RTL
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77-jährig gestorben:Hier moderiert Hans Meiser seine Talkshow auf RTL

40 Prozent aller Todesfälle treten bei Personen zwischen 15 und 65 Jahren auf. «Leider wissen nur viele Angehörige von Betroffenen nicht, dass auch sie sich untersuchen lassen sollten. Dieses Wissensdefizit kann ebenfalls fatale Folgen haben», erklärt Silke Kauferstein, die Leiterin des Zentrums für plötzlichen Herztod am Universitätsklinikums Frankfurt am Main, gegenüber «Focus»

Unerklärbare Todesfälle in der Familie sind Warnsignal

«Wir sehen in unseren detaillierten Untersuchungen von plötzlichen Herztodesfällen durchaus Warnsignale, die oftmals verkannt wurden», so Kauferstein. Dazu zählen etwa kurze Bewusstlosigkeit bei Stress oder nach sportlicher Belastung, Krampfanfälle, plötzliche Todesfälle in der Familie (zum Beispiel unerklärtes Ertrinken oder Tod durch unerklärbare Autounfälle) sowie Herzschwäche vor dem 50. Lebensjahr.

Wenn solche Symptome bei einer Person oder in der Familie auftauchen, ist ein Gespräch mit einem Arzt ratsam. Ohnmachtsanfälle beispielsweise sollten immer medizinisch abgeklärt werden. Kauferstein appelliert: «Aufgrund möglicher erblicher Komponenten, die diese lebensgefährlichen Herzereignisse begünstigen, müssen wir potenzielle Risikogruppen – allen voran Angehörige, die in der Familie bereits einen jungen Menschen mit einem plötzlichen Herztod haben – für diese Thematik sensibilisieren.» Das könne anderen Familienmitgliedern das Leben retten.

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, eine koronare Herzkrankheit zu erleiden – die im schlimmsten Fall im plötzlichen Herztod endet. Deshalb sollten Menschen im Alter die Herzgesundheit durch ausgewogenen Sport fördern und auf Zigaretten, Alkohol und viel Fleisch verzichten. (jwg)

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