Bei einer Attacke in einem Altersheim in Kroatien sind sechs Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden.
Ein Mann habe am Montag gegen 10 Uhr morgens in der Einrichtung in Daruvar, rund 130 Kilometer östlich der Hauptstadt Zagreb, das Feuer eröffnet, berichtete der staatliche Sender HRT. Im Anschluss sei er geflohen. Kurze Zeit später konnte der Täter in einem Café von der Polizei gefasst werden. Laut dem Newsportal Jutarnji soll er sich dort zuvor noch ein Getränk bestellt und gesagt haben: «Jetzt habe ich sie alle getötet.»
Schütze tötete seine eigene Mutter
Insgesamt wurden fünf Einwohner des Altersheims und ein Mitarbeiter getötet. Laut Medienberichten handelt es sich beim Schützen um einen 1973 geborenen, pensionierten Militäroffizier. Der Mann hatte im Kroatischen Unabhängigkeitskrieg gekämpft und sei der Polizei wegen Störung der öffentlichen Ordnung und häuslicher Gewalt bereits bekannt gewesen.
Unter den Opfern ist laut neusten Erkenntnissen auch seine eigene Mutter. Diese lebte zuvor rund zehn Jahre in dem Heim. Fünf Personen verstarben noch vor Ort, eine weitere im Spital. Die Verwundeten wurden nach der Attacke sofort in nahegelegene Krankenhäuser gebracht.
Einige verwundete Mitarbeiter sollen nach dem Vorfall aus dem Heim geflüchtet sein und in einem naheliegenden Geschäft die Polizei alarmiert haben. Eine Nachbarin erklärte gegenüber «24 Sava» ausserdem, dass sie Schüsse gehört hatte. Die zuständige Polizei gab am Mittag bekannt, dass Ermittlungen eingeleitet werden.
«Wir stehen alle unter Schock»
Gegenüber N1 erklärte der Bürgermeister von Daruvar, dass die Stadt unter Schock stehe. «Was die Ursache, der Auslöser ist, ist schwer zu sagen, das wird die Untersuchung klären.» In dem Heim haben rund 20 Personen gelebt.
Der kroatische Präsident, Zoran Milanović (57), äusserte sich in den Sozialen Medien zu dem Vorfall. «Es ist eine erschreckende Warnung und ein letzter Aufruf an alle zuständigen Institutionen, mehr zu tun, um Gewalt in der Gesellschaft zu verhindern, einschliesslich einer noch strengeren Kontrolle des Waffenbesitzes», hiess es in seinem Statement.