Eindringlinge sollen erschossen werden
Präsident von Tschetschenien erklärt Russen zu Freiwild

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat seine Bürger aufgefordert, russische Soldaten, die sich unerlaubt in der Republik aufhalten, zu töten.
Publiziert: 24.04.2015 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2018 um 20:20 Uhr
Ramsan Kadyrow ist seit 2007 Präsident der Teilrepublik Tschetschenien und gilt als guter Freund von Wladimir Putin.
Foto: ZVG

Tschetscheniens Präsident Ramsan Kadyrow hat einen Schiessbefehl gegen jeden russischen Soldaten erteilt, der sich unerlaubt in der Kaukasusrepublik aufhält. Der tschetschenische Sender Grosny TV zeigte gestern ein entsprechendes Video.

Es zeigt Kadyrow offenbar bei einer Ansprache vor Spezialkräften seines Landes. Darin sagt er: «Ich stelle offiziell fest: Wenn (ein Soldat) ohne Genehmigung auf eurem Territorium erscheint, komme er nun aus Moskau oder Stawropol, schiesst um zu töten.»

Die tschetschenischen Sicherheitskräfte hätten schliesslich auch nicht das Recht, gegen Extremisten im benachbarten Inguschetien vorzugehen, sagte Kadyrow. «Wenn man Herr seines Territoriums ist, muss man darüber wachen», mahnte das Oberhaupt der Kaukasusrepublik.

Russland nennt Aussage «inakzeptabel»

Das russische Innenministerium kritisierte die Äusserungen als «inakzeptabel». Der Sprecher von Russlands Staatschef Wladimir Putin wollte nicht näher darauf eingehen. «Wir haben es gesehen. Wir haben es gehört. Wir haben es gelesen. Ich werde keinen Kommentar dazu abgeben», sagte Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Kadyrow wurde von Putin 2007 als tschetschenisches Oberhaupt eingesetzt und regiert seitdem mit eiserner Faust. Er half dem Kreml, den Aufstand islamistischer Kämpfer in der Kaukasusrepublik niederzuschlagen. In jüngster Zeit forderte Kadyrow Putins Regierung jedoch wiederholt heraus. (SDA)

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