«Bitte, tut das nicht»

Pokémon-Jagd in Auschwitz

Sie jagen durch die echte Welt und suchen nach virtuellen Monstern. Dabei zücken die Spieler der App «Pokémon Go» offenbar auch an den unmöglichsten Orten ihr Handy. Zum Beispiel in Auschwitz. In der KZ-Gedenkstätte tauchen die Wesen tatsächlich auch auf. Im Internet kursiert ein Bild von einem Pokémon, das vor einer Gedenktafel in Auschwitz lauert.

Der Twitter-Account «Pokemon Go Hysteria» schreibt: «Ja, du kannst Pokémon Go in Auschwitz spielen (aber bitte tu es nicht).»

In den USA sprachen erste Einrichtungen bereits ein Pokémon-Verbot aussprechen. So forderte der Arlington-Ehrenfriedhof in Washington die Besucher bei Twitter auf, auf das Spielen zu verzichten, weil es unangemessen sei.

Auch das Holocaust-Museum in der US-Hauptstadt appellierte an die Besucher, respektvoll beim Einsatz von Technik zu sein. Man versuche, den Ort aus dem Spiel entfernen zu lassen, erklärte ein Sprecher dem Sender NPR gestern Abend.

Bei der App sind «Pokémon»-Figuren an diversen Orten platziert, ein Spieler muss in der Nähe sein, um sie auf dem Smartphone-Bildschirm zu sehen und fangen zu können. Die Entwickler - Nintendos Pokémon Company und die Spielefirma Niantic Labs - geben die Möglichkeit, unangemessene Orte zu melden.

Niantic geriet bereits vergangenes Jahr mit einem ähnlichen Spiel in die Kritik, weil Nutzer das Spiel beispielsweise in ehemaligen Nazi-Konzentrationslagern gespielt hatten. (cat/SDA)