Elon Musk realisiert das Internet aus dem All
Mit «Space Internet» will er seine Mars-Kolonie finanzieren

Visionär Elon Musk will ein Satelliten-Netzwerk aufbauen und so alle Menschen weltweit mit dem Internet verbinden. Doch sein eigentliches Ziel ist ein viel grösseres.
Publiziert: 19.01.2015 um 22:21 Uhr
|
Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:15 Uhr

Der Multimilliardär Elon Musk (43), CEO von SpaceX, Tesla Motors und weiteren Technikunternehmen, will dafür sorgen, dass Internetzugang weltweit kostengünstig möglich wird. Insbesondere will er die restlichen 3 Milliarden Menschen anbinden, die in abgelegenen Regionen leben und bisher keinen Internetzugang hatten. Seine Idee: Ein riesiges Netzwerk aus Hunderten kleinen Satelliten.

Gegenüber Bloomberg hat er bekannt gegeben, dass er 700 Satelliten ins All schiessen will, die auf nur 1200 Kilometern Höhe fliegen. Die erdnahe Position könnte zwar die Lebensdauer der Satelliten verkürzen, aber die Signallaufzeiten dürfte dafür deutlich kürzer werden - und damit die Internetverbindung schneller.

Gleich schnell wie Glasfaser

Ein intelligentes Kommunikationssystem soll dafür sorgen, dass die Satelliten untereinander Daten austauschten und den kürzesten Weg zum Empfänger gewählt wird. Erst zum Schluss wird das Signal zur Bodenstationen gefunkt. Die Geschwindigkeit dürfte Glasfaserverbindungen ebenbürtig sein.

Das noch namenlose Projekt wird von US-Medien als «Space Internet» bezeichnet und wird seinen Sitz in Seattle haben. Zunächst werden 60 Personen dafür tätig sein, doch in drei oder vier Jahren sollen sie auf 1000 Mitarbeiter anwachsen.

Geldspritze für Leben auf dem Mars

Für den Aufbau dieses Satellitennetzwerks will Elon Musk zehn Milliarden US-Dollar investieren. Der Internetzugang soll kosten. Die Einnahmen des Satellitennetzwerks sollen ein anderes Projekt finanzieren: Das Leben auf dem Mars.

«Wir betrachten es als langfristige Einnahmequelle für SpaceX, um eine Kolonie auf dem Mars zu finanzieren», sagt Musk. Zudem würde das Space Internet dereinst die Mars-Auswanderer mit den Zurückgebliebenen auf der Erde verbinden.

Konkurrenz im All

Mit den Plänen zum Aufbau eines Satelliten-Internets ist Musk nicht allein. Greg Wyler von Oneweb will gemeinsam mit dem britischen Milliardär Richard Branson von Virgin Galactic dieselbe Idee umsetzen. Das Projekt soll allerdings nur zwei Milliarden US-Dollar kosten, weil sie leichtere Satelliten hochschiessen wollen.

Auch wenn die Projekte von Musk und Wyler sich ähnlich anhören - die beiden arbeiten nicht zusammen. Denn sie haben andere Ansichten zur technischen Architektur des Satelliten-Netzwerks. (ct)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?