Dieser Affe steuert Video-Game mit seinen Gedanken
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Mit Hirn-Chip von Elon Musk:Dieser Affe steuert Video-Game mit seinen Gedanken

Elon Musks Neuralink implantiert erstmals Gehirn-Chip in Menschen – jetzt gibts erste Resultate
Patient kann Computermaus steuern

Elon Musk berichtet von Fortschritten beim Patienten, der vor kurzem einen Chip seines Start-ups Neuralink eingesetzt bekommen hat. Die Person könne nun eine Maus über sein Gehirn steuern.
Publiziert: 21.02.2024 um 06:48 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2024 um 08:10 Uhr

Der Patient, dem unlängst ein Chip des US-Start-ups Neuralink im Gehirn eingesetzt wurde, kann nach Angaben von Unternehmensgründer Elon Musk eine Computermaus über sein Gehirn steuern. «Die Fortschritte sind gut, der Patient scheint sich vollständig erholt zu haben, ohne uns bekannte Nebenwirkungen», sagte Musk in einem Live-Audio-Gespräch in seinem Onlinedienst X mit Blick auf die Ende Januar verkündete erste Transplantion eines Neuralink-Chips in ein menschliches Gehirn.

Der Patient sei sogar «in der Lage, die Maus zu kontrollieren, sie nur durch seine Gedanken auf dem Bildschirm zu bewegen», versicherte Musk. Derzeit werde mit dem Patienten daran gearbeitet, den Cursor mit der Kraft seiner Gedanken gezielt nach links und rechts, nach oben und unten zu bewegen. Dies sei schliesslich notwendig, «wenn man auf etwas klicken und es an einen anderen Ort verschieben will».

Makake spielte Videospiel

Die Neuralink-Implantate sind etwa so gross wie fünf aufeinander gestapelte Münzen. Sie sollen in der Zukunft Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS) helfen, aber auch grundsätzlich eine direkte Verbindung zwischen dem Gehirn und Computern sowie Künstlicher Intelligenz ermöglichen und damit die menschlichen Fähigkeiten steigern.

Elon Musk berichtet von Fortschritten bei Neuralinks Hirn-Implantat.
Foto: ANDREAS SOLARO
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Zu Testzwecken war das Implantat bereits einem Makaken eingesetzt worden, der damit ohne Joystick, Maus oder Tastatur das Videospiel «Pong» spielen konnte.

Das im kalifornischen Fremont ansässige Unternehmen Neuralink wurde 2016 gegründet. Nach Angaben des Daten-Dienstleisters Pitchbook hatte es 2023 mehr als 400 Mitarbeiter. Im August und November vergangenen Jahres sammelte das Unternehmen demnach in zwei Tranchen Investitionen in einer Gesamthöhe von 323 Millionen Dollar (298 Millionen Euro) ein. Neuralink verweist auf vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Künftig will es mit seinen Implantaten Gelähmten ihre Mobilität zurückgeben, Blinde wieder sehen lassen und psychische Erkrankungen wie Depressionen heilen.

Auch andere Unternehmen arbeiten an Hirn-Computer-Schnittstellen

Musks Start-up ist allerdings nicht das einzige Unternehmen, das an Hirn-Computer-Schnittstellen arbeitet. 2019 stellte das Forschungsinstitut Clinatec im französischen Grenoble ein Implantat vor, das Querschnittsgelähmten implantiert werden soll, damit sie darüber ein Exoskelett steuern, ihre Arme wieder bewegen oder sich fortbewegen können.

Im Juli 2022 verkündete die australische Firma Synchron, sie habe erstmals einem Patienten einen Chip am Gehirn angebracht. Anders als bei Neuralink wird das Synchron-Implantat von aussen mit dem Hirn verbunden, sodass die Schädeldecke des Patienten nicht geöffnet werden muss.

Im September kündigte das niederländische Unternehmen Onward an, die Kopplung eines Hirnimplantats mit einem Implantat, das das Rückenmark stimuliert, zu testen. Auf diese Weise sollen an Armen und Beinen gelähmte Menschen wieder mobil werden. (AFP)

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