EM im Ausnahmezustand
10'000 Securitas-Leute sollen für Sicherheit sorgen

Frankreich will den Ausnahmezustand bis nach der EM verlängern. Nicht nur deswegen wird das Turnier wohl von einem Sicherheitsaufgebot begleitet werden, wie es die Welt noch nicht gesehen hat.
Publiziert: 20.04.2016 um 20:11 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:37 Uhr
Erhöhte Alarmbereitschaft: In den Stadien gibt es doppelte Kontrollen und massiv mehr Personal.
Foto: BENOIT TESSIER

Wie die Fussball-EM in Frankreich sportlich ausgeht, wissen wir nicht. Eines steht fest: Sie dürfte als eine der Turniere mit dem grössten Sicherheitsaufgebot in die Geschichte eingehen. Nach Charlie Hebdo und den Terror-Attacken vom letzten November in Paris ist die Angst vor Anschlägen am Mega-Anlass gross.

Die Organisatoren wollen an den zehn Spielstätten zusätzlich zu den Polizeikräften jeweils rund 900 private Sicherheitsleute einsetzen. Insgesamt werden 10'000 private Sicherheitskräfte engagiert. Zudem können sich Fans auf doppelte Kontrollen in den Stadien einstellen statt nur einer.

Zudem will Frankreich nun den Ausnahmezustand, der seit den Anschlägen im November gilt, um zwei Monate verlängern. Es wäre das dritte Mal. Der Zustand gibt dem Staat weitreichende Befugnisse, im Namen des Terror-Kampfes die Rechte von Bürgern einzuschränken.

Werden Stadien kurzfristig geräumt?

Unter anderem können Kinos, Theater, Gaststätten und andere Versammlungsstätten – also auch Fussballstadien – ohne Weiteres geschlossen werden. Bei einem begründeten Verdacht auf einen Anschlag wäre ein Stadion wohl ziemlich schnell leer.

Foto: AFP

Welche Auswirkungen der Ausnahmezustand auf Fan-Zusammenkünfte tatsächlich haben wird, ist noch unklar. Die Polizei darf nämlich auch Demonstrationen und Versammlungen verbieten. Der mitte-rechts Politiker Eric Woerth sagt im Interview mit France2: «Ich weiss nicht, wie man im Ausnahmezustand Fan-Versammlungen zulassen kann. Ausser, man setzt einen Polizist pro Person ein, aber das ist offensichtlich nicht möglich.»

Für die EM, die vom 10. Juni bis zum 10. Juli dauert, werden 2,5 Millionen Zuschauer erwartet. Erstmals werden 24 Teams teilnehmen, die in 51 Spielen in zehn Stadien gegeneinander antreten werden. (rey)

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