Entsetzen in Deutschland
Mädchen-Gang soll 13-Jährige stundenlang gefoltert haben

Es ist ein furchtbarer Fall, der sich im Norden von Deutschland zugetragen haben soll. Eine Gruppe von Mädchen hat eine 13-Jährige offenbar stundenlang gequält – auch mit Schlägen und ausgedrückten Zigaretten.
Publiziert: 21.03.2023 um 08:44 Uhr
|
Aktualisiert: 15.02.2024 um 22:34 Uhr

Sie wurde geschlagen, beschimpft und gequält – und das über Stunden. Ein Mädchen (13) wurde in Heide, im Norden Deutschlands in Schleswig-Holstein, misshandelt. Die Täterinnen: eine Mädchengang, zwölf Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren alt.

Unfassbar: Von der Folter sollen die Peinigerinnen sogar ein Video gemacht haben, wie die «Schleswig-Holsteinische Zeitung» berichtet. Es sind fünf Minuten des Grauens. Darauf ist zu sehen, wie das Opfer weint und ihre Quälerinnen darum bittet, endlich aufzuhören – oder sie zumindest nicht auf die Nase zu schlagen. 

«Bleib sitzen!»

Es trägt ein rotes T-Shirt und sitzt auf einem Kantstein, Jacke, Pullover und Brille sollen ihre Peinigerinnen ihr abgenommen haben. Doch die Mädchen schlagen trotzdem zu. Auch die Nase verschonen sie nicht. Neben den Schlägen beschimpfen sie ihr Opfer und übergiessen es mit Cola.

Schreckliche Szenen: Eine Gruppe Jugendlicher peinigt eine 13-Jährige – das zeigt ein Video. Ein Mädchen schlägt ihr ins Gesicht.
1/8

Einmal versucht die 13-Jährige zu flüchten und wird daraufhin gepackt und angeschrien. «Bleib sitzen, während du mich anflehst. Ich lass’ dich nicht so einfach gehen», faucht eine der Schlägerinnen.

«Er hat die Gefahr erkannt»

Die Mutter der 13-Jährigen berichtet, dass das Video nicht die ganzen Grausamkeiten zeigen würde. Die Gruppe hätte etwa auf der Wange ihrer Tochter auch Zigaretten ausgedrückt und ihre Haare angezündet.

Im Video zu sehen: Eine Spaziergängerin bemerkt den Ernst der Lage scheinbar nicht. Die Peinigerinnen setzen das Mädchen unter Druck: Es soll so tun, als ob es Liebeskummer hätte, und die anderen sich um es kümmern. 

Ein Passant kommt dem Mädchen schliesslich zur Hilfe. «Er hat die Gefahr erkannt, in der meine Tochter war, und hat sie zu sich genommen, als sie ihn um Hilfe bat», sagt die Mutter zur «Schleswig-Holsteinischen Zeitung». Die 13-Jährige befinde sich aktuell in einem Spital und werde ärztlich betreut. Die Täterinnen sind der Polizei bekannt und werden vernommen.

Laut Informationen von RTL hat die 13-Jährige ihre Angreifer bereits aus dem Ort gekannt. Es soll nicht der erste Zwischenfall gewesen sein. Schon öfter habe es wohl Probleme zwischen der Gruppe und dem Opfer gegeben.

Jugendgewalt nimmt zu

Astrid Heidorn von der Polizei Itzehoe sagt, die Ermittlungsgruppe Jugend bearbeite gerade 130 Fälle von Jugendgewalt aus Heide. «Wir hatten den Kontrollort am Heider Marktplatz: Da hatten wir Jugendliche, die sich dort getroffen haben und auch für Unruhe und Körperverletzung gesorgt haben.» Man habe polizeiliche Verstärkung gehabt. «Das hat die ganze Sache beruhigt.» Dennoch beobachte man das Ganze, so Heidorn. Der Heider Marktplatz befindet sich nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt.

Die Mutter des Mädchens hat noch am Tattag Anzeige erstattet. «Hier wird ganz eng zusammengearbeitet mit dem Jugendamt, der Jugendgerichtshilfe und der Staatsanwaltschaft», erklärt Astrid Heidorn von der Polizei zu RTL. Seit einem Monat werde bereits ermittelt.

Erst letzte Woche sorgte der Fall von Luise F.* (†12) aus Freudenberg (D) im ganzen Land für Entsetzen. Zwei Freundinnen hatten das Mädchen in den Wald gelockt und sie dann erstochen. Die Täterinnen sind 12 und 13 Jahre alt. Luise F. wurde von den zwei Mitschülerinnen offenbar gemobbt und soll sich einem Erwachsenen anvertraut haben. Dafür nahmen ihre Freundinnen Rache. Die Mädchen haben die Horror-Tat gestanden. (jmh)

*Name bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden