Er erschoss den Berlin-Attentäter Anis Amri
Polizist Luca Scatà (†35) ist tot

Luca Scatà, der italienische Polizist, der 2016 den Berlin-Attentäter Anis Amri erschoss, ist mit nur 35 Jahren an einer schweren Krankheit verstorben. Die italienische Politik würdigt seinen aussergewöhnlichen Mut.
Publiziert: 26.07.2024 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2024 um 17:06 Uhr
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AFPAgence France Presse

Knapp acht Jahre, nachdem er den Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, erschoss, ist der italienische Polizist Luca Scatà (†35) gestorben. «Wir trauern heute um den heldenhaften Polizisten Luca Scatà, der uns im Alter von nur 35 Jahren aufgrund einer schweren Krankheit verlassen hat», schrieb die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (47) am Freitag im Onlinedienst X.

«Luca hat aussergewöhnlichen Mut bewiesen, als er in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember 2016 den Terroristen Anis Amri stoppte und tötete, der nach dem Anschlag in Berlin auf der Flucht war», fügte sie hinzu. Auch weitere italienische Politiker wie Innenminister Matteo Piantedosi (61) und Vize-Regierungschef Matteo Salvini (51) bekundeten auf X ihre Teilnahme.

13 Menschen starben bei Anschlag

Scatà war 29 Jahre alt und Polizeianwärter, als er zufällig bei einem Streifgang in der Mailänder Vorstadt Sesto San Giovanni mit seinem älteren Kollegen Christian Movio auf Amri traf. Ahnungslos, dass sie den europaweit gesuchten Tunesier vor sich hatten, forderten sie den Mann auf, sich auszuweisen und seinen Rucksack zu öffnen.

Luca Scatà ist tot. (Archivbild)
Foto: DUKAS
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Amri schoss auf den älteren Polizisten und verletzte ihn an der Schulter. Movio schoss einmal zurück auf den Verdächtigen, der sich hinter einem Auto versteckte. Sein jüngerer Kollege Scatà lief um das Auto herum, feuerte zwei Schüsse auf Amri ab und traf ihn tödlich. Die beiden Polizisten waren als Helden gefeiert worden. 

Der Islamist Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen gekaperten Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gesteuert. 13 Menschen starben bei dem Anschlag oder als dessen Folge, Dutzende wurden verletzt. 

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