Er forderte Frauen auf, mehr Kinder für den Krieg zu gebären
Putins Kriegs-Priester in der Ukraine getötet

Erst im Oktober sorgte der russische Priester Michail Wassiljew bei einem TV-Interview für Aufsehen. Er hatte russische Frauen dazu aufgefordert, mehr Kinder für den Krieg zu bekommen. Nun wurde der Geistliche in der Ukraine getötet.
Publiziert: 07.11.2022 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2022 um 21:41 Uhr

Der Krieg in der Ukraine hat einen weiteren prominenten Todesfall in den russischen Reihen gefordert. Nachdem in den vergangenen Monaten immer wieder ranghohe Generäle bei den Kämpfen gestorben sind, ist nun mit Michail Wassiljew (†51) ein hochrangiger Kirchenvertreter im Krieg gefallen.

Wassiljew sei bei der «Ausübung pastoraler Pflichten» in der Ukraine gestorben, heisst es auf der offiziellen Webseite des Moskauer Patriarchats. Laut dem bekannten russischen Militärkorrespondenten und Propagandisten Alexander Sladkow starb der Erzpriester bei einem ukrainischen Raketenangriff in der Region Cherson. Diese Angaben sind offiziell nicht bestätigt.

Patriarch Kirill, Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, sprach der Familie von Wassiljew sein Beileid aus. Wassiljew sei als «Vater der Luftlandetruppen» bekannt gewesen.

Erzpriester Michail Wassiljew starb in der Ukraine.
Foto: Twitter / Den_kazansky
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Russisch-orthodoxe Kirche musste sich entschuldigen

Der Erzpriester sorgte im Oktober für Aufsehen, als er in einem Interview mit dem russischen Fernsehen russische Frauen aufforderte, mehr Kinder für den Krieg zu gebären. «Gott hat den meisten Frauen erlaubt, viele Kinder zu haben», sagte Wassiljew auf die Frage, wie russische Mütter den seelischen Schmerz bei der Einberufung eines Sohnes in den Krieg lindern könnten.

«Wenn eine Frau dieses Gebot Gottes zur Fortpflanzung erfüllt, bedeutet das in den meisten Fällen, dass sie mehr als ein Kind bekommt.» Deshalb sei es für die Mütter dann auch «weniger schmerzhaft, sich von ihrem Kind zu trennen».

Diese Aussage sorgte in ganz Russland für einen Aufschrei. Selbst die russisch-orthodoxe Kirche musste sich öffentlich entschuldigen. Das Leben jedes Kindes sei gleich wertvoll, unabhängig von der Anzahl der Kinder, teilte die Kirche damals mit.


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