Er gab Putin den ersten Regierungs-Job
Kreml-Berater zurückgetreten und aus Russland geflüchtet

Nachdem er sich öffentlich gegen den Ukraine-Krieg ausgesprochen hat, ist einer der wichtigsten Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir Putin offenbar von seinem Posten zurückgetreten und aus Russland geflüchtet.
Publiziert: 23.03.2022 um 22:24 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2022 um 07:42 Uhr

Anatoli Tschubais (66) ist nicht mehr Sonderbeauftragter des Kremls. Das berichtet die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf eine anonyme Quelle. Demnach heisst es, dass Tschubais bereits aus Russland geflohen sei und anscheinend nicht die Absicht habe, zurückzukehren. Eine russische Tageszeitung behauptet, gestützt auf Überwachungsvideos, er sei derzeit in Istanbul.

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Er wäre das bisher prominenteste Mitglied, das im Zuge des russischen Einmarsches in der Ukraine zurückgetreten ist.

Über Jahrzehnte dicke Freunde

Der Kreml äusserte sich bisher nicht dazu. Tschubais gilt als Architekt der Privatisierungen in Russland in den 1990er-Jahren und als Mann, der dem heutigen russischen Präsidenten Wladimir Putin (69) Mitte der 1990er-Jahre seinen ersten Job im Kreml gab. Putin bedankte sich, indem er Tschubais Spitzenpositionen in grossen Staatsunternehmen gab, bis ihn der russische Präsident im vergangenen Jahr zum Beauftragten für nachhaltige Entwicklung ernannte.

Der russische Spitzenbeamte Anatoli Tschubais soll aus Protest gegen den Krieg zurückgetreten sein und Russland verlassen haben.
Foto: Wikipedia/Council.gov.ru
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Allerdings gibt es auch Stimmen, die nicht glauben, dass der Rücktritt eine Protestaktion war. «Newsweek» zitiert eine Sprecherin von Kremlkritiker Alexej Nawalny (45), wonach Tschubais Russland «nur aus Angst um seine eigene Haut und sein eigenes Geld verlassen hat». (vof)

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