Erster Besuch seit Kriegsbeginn
Selenski ist in Berlin gelandet

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist erstmals seit dem russischen Angriff auf sein Land zu politischen Gesprächen nach Deutschland gereist. «Bereits in Berlin», twitterte Selenski am frühen Sonntagmorgen.
Publiziert: 14.05.2023 um 01:12 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2023 um 11:52 Uhr

Das genaue Programm Selenskis wurde aus Sicherheitsgründen bislang nicht bekanntgegeben. Es gab aber Spekulationen, dass der Gast aus Kiew von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen wird. Am Sonntagnachmittag steht in Aachen die Verleihung des Karlspreises für europäische Verdienste an, der Selenski und dem ukrainischen Volk schon im Dezember zugesprochen wurde.

Regierungskreise in Berlin hatten der Deutschen Presse-Agentur am Samstag bestätigt, dass der Besuch am Sonntag stattfinden wird. Kurz vor der Ankunft hatte die Bundesregierung dem ukrainischen Präsidenten aber schon mal einen Willkommensgruss gesendet: Sie sagte ihm weitere Waffen im Wert von 2,7 Milliarden Euro für den Abwehrkampf gegen die Truppen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu.

Zuletzt im Februar 2022 in Deutschland

Selenski war zuletzt wenige Tage vor Kriegsbeginn zur Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2022 in Deutschland. Die ersten zehn Monate nach der russischen Invasion hatte er das Land dann gar nicht mehr verlassen. Inzwischen war er schon in Washington, Warschau, Paris, London, Brüssel, Helsinki und Den Haag. Am Samstag traf er in Rom Papst Franziskus und die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, bevor er nach Deutschland weiterreiste.

Wolodimir Selenkis Flug auf dem Weg nach Berlin wurde von Eurofightern begleitet.
Foto: Evgeniy Maloletka

Auslandsreisen Selenskis werden aus Sicherheitsgründen in der Regel bis zuletzt geheimgehalten. Das erklärt auch die Zurückhaltung der Bundesregierung bei der Bekanntgabe des Besuchsprogramms.

Scholz sicherte Unterstützung zu

Vorbereitet wurde der Besuch am Samstag mit der Zusage weiterer militärischer Unterstützung für die Ukraine. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und vier Flugabwehrsysteme Iris-T SLM von der deutschen Rüstungsindustrie bereitgestellt werden, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Ausserdem bekommen die ukrainischen Streitkräfte 18 Radhaubitzen, Munition für Artillerie und Luftverteidigungssysteme, mehr als 100 gepanzerte Gefechtsfahrzeuge und über 200 Aufklärungsdrohnen. Einige Waffenlieferungen aus dem Paket sind aber schon seit längerem geplant.

Scholz hatte der Ukraine erst am Dienstag in einer Grundsatzrede vor dem EU-Parlament in Strassburg anhaltende Unterstützung für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer zugesichert. «Bleiben wir standhaft in unserer Unterstützung der Ukraine – solange wie das nötig ist», sagte er.

(SDA)

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