Ex-US-Botschafter McFaul
«Putin hat seinen Krieg in der Ukraine verloren»

Der US-Amerikaner Michael McFaul glaubt, dass Putin den Krieg in der Ukraine bereits verloren hat. Der Diplomat war einst Botschafter in Russland.
Publiziert: 29.04.2022 um 21:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2022 um 07:34 Uhr

Zwischen 2012 und 2014 war Michael McFaul (58) US-Botschafter in Russland. In einem Tweet äussert er sich nun zum Konflikt in der Ukraine. Und hat eine klare Meinung über Wladimir Putin (69) und seinen Angriff auf die Ukraine, die er auf Twitter mitteilt. «Putin hat seinen Krieg in der Ukraine verloren.»

Zwar könne er immer noch einige Schlachten gewinnen, den Krieg hätte er aber bereits verloren, schreibt er weiter.

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US-Diplomat Michael McFaul schrieb auf Twitter, dass Putin den Krieg verloren habe.
Foto: keystone-sda.ch
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In einem zweiten Tweet führte McFaul weiter aus. Der Kremlchef habe versucht, die Ukraine zu erobern und unter russischer Herrschaft zu stellen, weil die Ukrainer in seinen Augen im Grunde Russen mit Akzent seien. Dieses Vorhaben sei gescheitert.

Er wollte Gründer des Asowschen Regiment schnappen

Auch die angebliche Entnazifizierung, die Putin als Vorwand für den Einmarsch, anführte, sei ohne nennenswerte Erfolge geblieben.

Weil die ukrainischen Streitkräfte praktisch wirkungslos waren, gründete sich nach der Krim-Annexion von 2014 das Asowsche Regiment, benannt nach dem Asowschen Meer. Gründer waren Andrij Biletzki, Oleh Ljaschko und Dmytro Kortschynskyj, die als rechtsextrem und nationalistisch gelten. Das Regiment ist heute Teil der Nationalgarde, die aus Freiwilligen besteht und nicht Teil der Streitkräfte ist.

Putin will alles dran setzen, die Mitglieder des Asowschen Regiments zu fassen. Doch dieses Ziel habe der russische Präsident nicht geschafft. Genauso wenig wie die Einsetzung eines Marionettenregimes und die Zerstörung des ukrainischen Militärs.

Russland erklärte vollständige Kontrolle über Mariupol

Nichtsdestotrotz wüten russische Truppen weiter in der Ukraine. In der Ostukraine rückte die russische Armee derweil weiter vor.

Besonders betroffen sind nach ukrainischen Angaben die Regionen Charkiw und der Donbass. Nach Angaben des Gouverneurs von Charkiw, Oleg Synegubow, wurden fünf Menschen bei Bombenangriffen auf die Stadt und das Umland getötet.

Die ukrainische Regierung will nach eigenen Angaben am Freitag Zivilisten aus dem belagerten Industriegelände Asow-Stahl in Mariupol in Sicherheit bringen.

Russland hatte in der vergangenen Woche erklärt, mit Ausnahme der Stahlwerke die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Hafenstadt im Südosten der Ukraine erlangt zu haben. In dem weiterhin belagerten Asow-Stahl-Komplex sollen sich neben ukrainischen Soldaten auch Hunderte Zivilisten befinden.

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Putin schreckt vor nichts zurück

Scharfe Kritik gab es beispielsweise auch nach dem russischen Angriff auf Kiew während dem Besuch von UN-Generalsekretär Antonio Guterres (72). Russland und Kreml-Chef Wladimir Putin hätten «keinerlei Respekt vor dem internationalen Recht», sagte ein Sprecher der Bundesregierung am Freitag in Berlin.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (44) warf Moskau vor, die UNO «demütigen» zu wollen. Bei dem Angriff wurde eine ukrainische Journalistin von Radio Liberty nach Angaben ihres Arbeitgebers getötet.

Russland bestätigte, die ukrainische Hauptstadt am Donnerstag beschossen zu haben. «Hochpräzise, luftgestützte Langstreckenwaffen der russischen Luftwaffenkräfte haben die Produktionsgebäude des Raketen- und Raumfahrtunternehmens Artiom in Kiew zerstört», erklärte das russische Verteidigungsministerium.

Eine Reihe von Luftangriffen hätten ausserdem mehrere Umspannwerke an ukrainischen Eisenbahnknotenpunkten, unter anderem in Fastow bei Kiew getroffen. Es war der erste russische Angriff auf Kiew seit knapp zwei Wochen. (bra/AFP)

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