Fifa, Trump und Hollywood reissen sich um die Thai-Buben
Gibts bald den Höhlen-Blockbuster?

Mehr als zwei Wochen waren die zwölf thailändischen Fussball-Junioren in einer Höhle gefangen. Jetzt sind sie frei – und heiss begehrt. Filmproduzenten etwa wittern den nächsten grossen Hollywood-Hit.
Publiziert: 10.07.2018 um 18:58 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:41 Uhr

Die Erleichterung ist gross. Die zwölf elf- bis 16-jährigen Buben und ihr Fussballtrainer, die mehr als zwei Wochen in einer Höhle in Thailand ausharren mussten, sind in Sicherheit. In einer riskanten Rettungsaktion haben Profi-Taucher die Eingeschlossenen nach und nach herausgeholt.

Die Thai-Buben vor ihrer Pressekonferenz. Alle wirken fit, sie haben das Drama offenbar gut überstanden.
Foto: AP Photo/Vincent Thian
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Mit den Angehörigen der Buben atmet die ganze Welt auf. Zahlreiche Fussballklubs gratulieren den Junioren des thailändischen Wild Boars Football Club für ihre Tapferkeit und ihren Durchhaltewillen.

Manchester United lädt sie ins Stadion ein

Manchester United lädt die Buben und ihre Retter sogar zu sich ins Stadion ein, wie es in einem Facebook-Post des britischen Klubs heisst: «Es wäre uns eine Ehre, das Team des Wild Boars Football Clubs und seine Retter nächste Saison in Old Trafford empfangen zu dürfen.»

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Die Fifa bedauert, dass die Buben wohl nicht bis zum Finale der Fussball-WM in Moskau fit sein werden – und daher eine andere Gelegenheit gefunden werden muss, um sie zu einem Event des Weltfussballverbands einzuladen.

«Die besten Fussball-News des Sommers»

Glückwünsche gibts auch vom italienischen Fussballklub AS Roma. «Die besten Fussball-News des Sommers», heisst es auf dem Twitter-Kanal des Vereins. «Unsere Gedanken sind bei der Familie des Ex-Navy-Seal-Tauchers Saman Kunan», schreibt der Klub.

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Kunan ist das einzige Todesopfer des Dramas. Der Profitaucher kam ums Leben, nachdem er den Eingeschlossenen Sauerstoff in die Höhle gebracht hatte. «Ein echter Held», schreibt AS Roma über ihn.

Auch die spanische Königsfamilie gedenkt des getöteten Helden und freut sich über die Rettung der Fussball-Junioren.

Auch Trump twittert ihnen

US-Präsident Donald Trump twittert: «Gratulation an die thailändischen Navy Seals und alle andern für die erfolgreiche Rettung der zwölf Buben und ihres Trainers.»

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Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert schreibt, es gebe so vieles zu bewundern: «den Durchhaltewillen der tapferen Jungs und ihres Trainers, das Können und die Entschlossenheit der Retter».

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«Ich sehe das als Hollywood-Film»

Die Höhlenrettung tönt nicht nur filmreif, sie soll auch tatsächlich ins Kino kommen. Laut der Site «news.com.au» sind bereits Hollywood-Produzenten in Thailand vor Ort. So sagt Michael Scott, Managing Partner der Firma Pure Flix: «Ich sehe das als Hollywood-Film mit A-List-Stars».

Die zwölf Buben und ihr Coach wurden am 23. Juni von ansteigenden Fluten in der Höhle überrascht. Sie mussten daraufhin tief im Innern ausharren, wobei der Sauerstoff immer knapper wurde und der Wasserpegel angesichts des Monsunregens noch weiter zu steigen drohte. (noo)

Timeline zum Höhlen-Drama in Thailand
  • Samstag, 23. Juni:
    Nach dem Fussballtraining besuchten die 12 Spieler, alle zwischen 11 und 16 Jahre alt, und ihr Trainer (25) die Tham-Luang-Höhle in Thailand. In Folge des Monsunregens wurden Teile der Höhle plötzlich überschwemmt – das Wasser versperrte den einzigen Ausgang. Die Mutter eines Spielers meldete die Gruppe als vermisst, nachdem ihr Sohn nicht nach Hause kam.
     
  • Sonntag, 24. Juni:
    Polizisten und Parkangestellte starten die Suchaktion bei starkem Monsunregen. Verwandte der Spieler reisen zum Höhleneingang.
     
  • Dienstag, 26. Juni:
    Rettungstaucher dringen mehrere Kilometer in die Höhle hervor. Sie vermuten, dass sich die Spieler in Pattaya Beach in eine erhöhte Kammer zurückgezogen haben.
     
  • Mittwoch, 27. Juni:
    Hilfe aus den USA und Tauchexperten aus Grossbritannien kommen in Thailand an.
     
  • Sonntag, 1. Juli:
    Die Taucher installieren eine Basis im Innern der Höhle, mit Hunderten von Sauerstoffflaschen und anderen Vorräten.
     
  • Montag, 2. Juli:
    Die Erleichterung: Taucher finden die 12 Jungs und ihr Trainer lebendig, rund 400 Meter von Pattaya Beach entfernt. Eine Rettung ist noch nicht möglich, keiner der Jungs kann schwimmen. Die Rettungskräfte bringen Essen und Medikamente zu den Eingeschlossenen.
     
  • Mittwoch, 4. Juli:
    Die Jungs schicken eine Video-Botschaft aus dem Innern der Höhle. Sie werden von Tauchern unterrichtet, um sie auf eine Rettungsaktion vorzubereiten. Wie genau die Mannschaft gerettet werden soll, wird noch diskutiert.
     
  • Freitag, 6. Juli:
    Ein Taucher stirbt beim Versuch, Sauerstoffflaschen in der Höhle zu platzieren. Der Sauerstoffgehalt in der Kammer ist mittlerweile von 20 auf 15 Prozent gesunken. Elon Musk schickt Mitarbeiter seiner Firma zur Unterstützung nach Thailand.
     
  • Samstag, 7. Juli:
    Zwei Jugendliche und der Trainer zeigen erste Anzeichen einer Infektion. Bohrungen und die Suche nach einem alternativen Höhleneingang bleiben erfolgslos.
     
  • Sonntag, 8. Juli:
    Ein Team von 18 Tauchern macht sich auf den Weg, um die Eingeschlossenen zu evakuieren. Es besteht aus 13 internationalen Tauchern und fünf thailändischen Marinetauchern. Am Abend werden die ersten vier Buben aus der Höhle gebracht.
     
  • Montag, 9. Juli:
    Die Rettungs-Aktion wird fortgesetzt. Vier weitere Jungen werden von Profi-Tauchern zurück ans Tageslicht geholt.
     
  • Dienstag, 10. Juli:
    Alle in der Höhle Eingeschlossenen haben die Strapazen überstanden: Die letzten fünf Verbleibenden werden gerettet und ins Spital gebracht.
  • Samstag, 23. Juni:
    Nach dem Fussballtraining besuchten die 12 Spieler, alle zwischen 11 und 16 Jahre alt, und ihr Trainer (25) die Tham-Luang-Höhle in Thailand. In Folge des Monsunregens wurden Teile der Höhle plötzlich überschwemmt – das Wasser versperrte den einzigen Ausgang. Die Mutter eines Spielers meldete die Gruppe als vermisst, nachdem ihr Sohn nicht nach Hause kam.
     
  • Sonntag, 24. Juni:
    Polizisten und Parkangestellte starten die Suchaktion bei starkem Monsunregen. Verwandte der Spieler reisen zum Höhleneingang.
     
  • Dienstag, 26. Juni:
    Rettungstaucher dringen mehrere Kilometer in die Höhle hervor. Sie vermuten, dass sich die Spieler in Pattaya Beach in eine erhöhte Kammer zurückgezogen haben.
     
  • Mittwoch, 27. Juni:
    Hilfe aus den USA und Tauchexperten aus Grossbritannien kommen in Thailand an.
     
  • Sonntag, 1. Juli:
    Die Taucher installieren eine Basis im Innern der Höhle, mit Hunderten von Sauerstoffflaschen und anderen Vorräten.
     
  • Montag, 2. Juli:
    Die Erleichterung: Taucher finden die 12 Jungs und ihr Trainer lebendig, rund 400 Meter von Pattaya Beach entfernt. Eine Rettung ist noch nicht möglich, keiner der Jungs kann schwimmen. Die Rettungskräfte bringen Essen und Medikamente zu den Eingeschlossenen.
     
  • Mittwoch, 4. Juli:
    Die Jungs schicken eine Video-Botschaft aus dem Innern der Höhle. Sie werden von Tauchern unterrichtet, um sie auf eine Rettungsaktion vorzubereiten. Wie genau die Mannschaft gerettet werden soll, wird noch diskutiert.
     
  • Freitag, 6. Juli:
    Ein Taucher stirbt beim Versuch, Sauerstoffflaschen in der Höhle zu platzieren. Der Sauerstoffgehalt in der Kammer ist mittlerweile von 20 auf 15 Prozent gesunken. Elon Musk schickt Mitarbeiter seiner Firma zur Unterstützung nach Thailand.
     
  • Samstag, 7. Juli:
    Zwei Jugendliche und der Trainer zeigen erste Anzeichen einer Infektion. Bohrungen und die Suche nach einem alternativen Höhleneingang bleiben erfolgslos.
     
  • Sonntag, 8. Juli:
    Ein Team von 18 Tauchern macht sich auf den Weg, um die Eingeschlossenen zu evakuieren. Es besteht aus 13 internationalen Tauchern und fünf thailändischen Marinetauchern. Am Abend werden die ersten vier Buben aus der Höhle gebracht.
     
  • Montag, 9. Juli:
    Die Rettungs-Aktion wird fortgesetzt. Vier weitere Jungen werden von Profi-Tauchern zurück ans Tageslicht geholt.
     
  • Dienstag, 10. Juli:
    Alle in der Höhle Eingeschlossenen haben die Strapazen überstanden: Die letzten fünf Verbleibenden werden gerettet und ins Spital gebracht.
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