Wer erkennt hier noch eine Bobbahn?
0:32
Anlage am Königssee zerstört:Wer erkennt hier noch eine Bobbahn?

Nach Regenflut in Bayern
Bobbahn total weggespült

Tief Bernd sorgt auch in Deutschland für heftige Unwetter und Überflutungen. Im Westen des Landes stehen ganze Ortschaften unter Wasser. Zahlreiche Menschen sterben, viele werden noch vermisst. Blick berichtet im Ticker.
Publiziert: 15.07.2021 um 04:13 Uhr
|
Aktualisiert: 19.07.2021 um 07:05 Uhr
Ein zerstörtes Haus im Landkreis Ahrweiler.
Foto: AFP
1/38

Flutkatastrophe in Deutschland! Im zentralwestlichen Rheintal sind mehrere Talsperren bereits übergelaufen oder drohen überzulaufen. Die Behörden haben die betroffene Bevölkerung in der Nacht zu Evakuierungen aufgerufen. So mussten 76 Bewohner eines Heims in Hagen an andere Orte verlegt werden.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe forderte Menschen am frühen Donnerstag zur schnellstmöglichen Flucht aus Gefahrenbereichen entlang dem Fluss Wupper auf. «Es besteht akute Lebensgefahr!», so die Warnmeldung zum Notgebiet westlich von Köln im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Weil die Wupper-Talsperre überzulaufen droht, droht auch der Stadt Wuppertal die Überflutung. In der Nacht heulten in Wuppertal Alarmsirenen. Warnfahrzeuge fuhren durch die betroffenen Gebiete und informierten per Lautsprecherdurchsage die Anwohner. In einer Sporthalle wurde eine Notunterkunft eingerichtet.

6 Tote, 1 Vermisster

Im Kreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte ein Sprecher der Polizei in Koblenz. Die genauen Umstände seien noch unklar. Die Opfer wurden demnach an mehreren Orten gefunden.

Ganz schlimm hat es laut «swr.de» den Eifel-Ort Schuld erwischt. In der Nacht sind wegen Überflutungen und Dauerregen sechs Häuser eingestürzt. Nach Angaben der Polizei werden derzeit rund 60 Menschen vermisst. 25 weitere Häuser seien ebenfalls instabil und drohten einzustürzen. Ungefähr 50 Menschen befänden sich dort auf Hausdächern und müssten gerettet werden.

Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Situation wegen Hochwassers nach Angaben eines Kreis-Sprechers extrem gefährlich. In Messerich in der Eifel wurden nach Angaben des Kreises zwei Helfer des Technischen Hilfswerks von den Fluten eingeschlossen, es besteht Lebensgefahr, wie der SWR berichtete.

Bei Noteinsätzen in Nordrhein-Westfalen sind bereits zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen. In der Stadt Altena stürzte sich ein 46-Jähriger gemeinsam mit einem Kollegen in die Fluten, um einen Bewohner zu holen. Mit Erfolg – der Mann konnte gerettet werden. Dann passierte das Unglück: Der Feuerwehrmann fiel beim Einsteigen ins Einsatzfahrzeug selbst ins Wasser und trieb ab, schreibt die «Bild». Er konnte später nur noch tot geborgen werden.

Später kam ein weiterer Feuerwehrmann im Einsatz ums Leben. Der 52-Jährige brach plötzlich zusammen und verstarb trotz Reanimationsmassnahmen.

Zudem wird ein 53-jähriger Familienvater und Polizist aus Jöhstadt (Sachsen) vermisst. Er wollte sein Grundstück vor den Fluten eines überschwemmten Bachs schützen und wurde mitgerissen.

Orte aufgegeben

Rettungskräfte haben zahlreiche Katastrophenalarme ausgelöst und ganze Orte aufgegeben – so die Kleinstadt Leichlingen, durch die die Wupper fliesst. Endlosregen, Sturzfluten und Erdrutsche haben zudem die Evakuierung von ganzen Siedlungen veranlasst. Auch das Bundesland Rheinland-Pfalz ist stark von den Regenmassen betroffen.

Am Mittwochabend kam die Bundeswehr mit Räumpanzern in Hagen an, um das Geröll von den Strassen zu räumen. Menschen werden vor Kontakt mit Wasser gewarnt. Es drohe Lebensgefahr durch Strom, so die Polizei auf Twitter, da Leitungen beschädigt seien. (kes/man/SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden