Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron
«Ich habe grosse Lust, Ungeimpfte zu nerven – bis zum bitteren Ende»

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat wenig Respekt für Impfverweigerer. Er werde ihr Leben so stark wie möglich einschränken. Ein neuer Impfpass soll den Druck auf Ungeimpfte erhöhen. Bei einer Erklärung zu einer erneuten Kandidatur zögert Macron noch.
Publiziert: 04.01.2022 um 23:36 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2022 um 07:59 Uhr

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron (44) zeigt sich entschlossen im Kampf gegen Corona-Impfverweigerer. Er werde Ungeimpfte «bis zum bitteren Ende nerven», indem er ihnen so weit wie möglich den «Zugang zu den Aktivitäten des sozialen Lebens» einschränken werde, sagte der Staatschef in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung «Le Parisien».

«Ich habe grosse Lust, die Ungeimpften zu ärgern», fügte Macron hinzu. Deshalb werde seine Regierung dies auch weiterhin tun, «bis zum bitteren Ende. Das ist die Strategie.»

Uli Hoeness: «Impfgegner konsequent ausgrenzen»

Uli Hoeness (70), Ehrenpräsident des FC Bayern München, hat eine starke Abneigung gegen Impfgegner. Er würde diese noch stärker aus dem gesellschaftlichen Leben ausschliessen. «Ich kann ziemlich militant werden, wenn jemand sich nicht impfen lässt», sagte der langjährige Macher des deutschen Fußball-Rekordmeisters in einem Interview mit der «Zeit».

Erst kürzlich habe er einen privaten Abend abgebrochen, nachdem er erfahren hatte, dass ein Mitspieler ungeimpft war. «Ich glaube, man muss diese Leute konsequent ausgrenzen, weil es ziemlich rücksichtslos ist, sich nicht impfen zu lassen», so Hoeness. Von einer allgemeinen Impflicht hält er dennoch nichts, «das würde die Gesellschaft noch mehr spalten».

Uli Hoeness (70), Ehrenpräsident des FC Bayern München, hat eine starke Abneigung gegen Impfgegner. Er würde diese noch stärker aus dem gesellschaftlichen Leben ausschliessen. «Ich kann ziemlich militant werden, wenn jemand sich nicht impfen lässt», sagte der langjährige Macher des deutschen Fußball-Rekordmeisters in einem Interview mit der «Zeit».

Erst kürzlich habe er einen privaten Abend abgebrochen, nachdem er erfahren hatte, dass ein Mitspieler ungeimpft war. «Ich glaube, man muss diese Leute konsequent ausgrenzen, weil es ziemlich rücksichtslos ist, sich nicht impfen zu lassen», so Hoeness. Von einer allgemeinen Impflicht hält er dennoch nichts, «das würde die Gesellschaft noch mehr spalten».

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Der neue Pass soll den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich doch noch gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Viele Orte des öffentlichen Lebens sind künftig nur vollständig Geimpften und Genesenen zugänglich, unter anderem Restaurants, Einkaufszentren und Kinos.

Ungeimpfte füllen Intensivstationen

In Frankreich liegt die Corona-Inzidenz derzeit bei mehr als 1600 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner pro Woche. Gut 3600 Covid-19-Patienten liegen auf der Intensivstation, etwa zehn Prozent mehr als in der Vorwoche. Etwa 80 Prozent von ihnen sind nicht geimpft. Am Dienstagabend meldeten die Gesundheitsbehörden einen neuen Tageshöchststand an Neuinfektionen von mehr als 270'000.

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In dem Interview mit «Le Parisien» äusserte sich Macron auch zu seiner möglichen Präsidentschaftskandidatur für die Wahl im April. Er habe «Lust», als Präsidentschaftskandidat anzutreten, sagte Macron. «Die Entscheidung festigt sich in meinem Innersten», fügte er hinzu. «Ich muss sicher sein, dass ich in der Lage bin, so weit zu gehen, wie ich will.» (AFP/kes)

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