Gefangen im Paradies
Brite sitzt bis Weihnachten auf Trauminsel fest

Der Brite Rob Small (41) sitzt wegen der Corona-Pandemie auf der pazifischen Insel Upolu in Samoa fest. Seit dem Frühjahr ist er von seiner Frau und seinem vierjährigen Sohn getrennt und zweifelt an einem baldigen Wiedersehen.
Publiziert: 26.08.2020 um 15:21 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2020 um 15:19 Uhr
Rob Small kann seinen vierjährigen Sohn im Moment nicht in London besuchen.
Foto: Facebook
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Der Brite Rob Small (41) ist buchstäblich im Paradies gefangen. Eine Trauminsel hat sich für ihn in einen Albtraum verwandelt. Der Familienvater hatte in den vergangenen Jahren gemeinsam mit seinem Geschäftspartner ein Tauch- und Wassersportcenter im südpazifischen Insel-Staat Samoa aufgebaut.

Bisher reiste er regelmässig zwischen der Insel Upolu und London hin und her, wo seine Frau Becky und sein vierjähriger Sohn Oliver leben. Im März stoppte die samoanische Regierung wegen Corona internationale Flugreisen von und zu den Inseln. Bisher wurde noch kein Corona-Fall auf dem Inselstaat registriert – und das soll auch so bleiben.

Von der Familie abgeschnitten

Der Tauchlehrer ist jetzt seit dem Frühjahr Tausende Kilometer von der Heimat entfernt und von seiner Familie abgeschnitten. Er glaubt nicht, dass er sie vor Weihnachten besuchen kann. Kontakt hat er täglich – via Skype. Er sagt zur «Daily Mail»: «Ich zitiere gern eine Zeile aus dem Film ‹The Beach› darüber, was das Wort Paradies bedeutet: ‹Es geht nicht darum, wohin du gehst. Es geht darum, wie du dich in einem Moment deines Lebens fühlst, wenn du ein Teil von etwas bist.›»

Rob Small kann sich mit diesem Zitat identifizieren. «Das Paradies sind Familie und enge Freunde und sie um sich zu haben. Es ist das Gefühl von Glück, dass du nur verspürst, wenn du ihre Gesellschaft geniesst. (Leider zählen Skype und Zoom nicht.) Wenn du mit ihnen zusammen bist, dann ist der Ort völlig egal», sagt Small weiter.

Das Geschäft steht auf wackligen Füssen

Der Brite glaubt, dass Samoa noch bis ins nächste Jahr abgeschottet bleiben wird. Ohne Flugzeuge kommen auch keine Touristen. Smalls Geschäft ist seit April geschlossen, und er denkt nicht, dass er es in absehbarer Zeit wieder öffnen kann. Die Regierung biete für Unternehmen wie seines keine Unterstützung. Daher fürchtet er, überhaupt nicht mehr öffnen zu können.

Im Moment verbringt Rob Small seine Zeit damit, die Insel zu erkunden. Er setze sich gerne auf einen Steg in der Nähe seines Hauses. Dann betrachte er das unberührte blaue Wasser, trinke einen Kaffee und denke nach.

Selbst wenn der Brite es irgendwie bewerkstelligen könnte, zurück nach London zu reisen, könne er sein Haus, sein Unternehmen und seine Hunde nicht auf unbestimmte Zeit in Samoa zurücklassen. Kürzlich wurde in sein Haus eingebrochen, was seine Bedenken verstärkte.

Familie sei das Paradies

Der Familienvater sagt gegenüber der «Daily Mail», er habe in dieser einsamen Zeit begriffen, wie leicht man die Präsenz seiner Familie für selbstverständlich halte: «Glaub mir, du willst nicht in einer Position sein, in der Skype alles ist, was du hast, und in der du nicht weisst, wann die nächste Umarmung möglich sein wird. Wenn du so viel Glück hast, dass du mit deinem Kind jeden Tag verbringen kannst, dann nutze dies.»

Und Small sagt weiter: «Wenn du jeden Morgen mit deinen Kindern und Geliebten aufwachst, glaub mir, dann bist du im Paradies!»

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