So tickt Wladimir Putin
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Sein Leben in zehn Stationen:So tickt Wladimir Putin

Gegen den Willen des russischen Präsidenten
Sanktionen bringen Licht in Putins Privatleben

Das Privatleben von Wladimir Putin (69) war immer von Geheimnissen umrankt. Wenig ist über den russischen Präsidenten bekannt. Doch die westlichen Sanktionen gegen ihn und seinen inneren Kreis lasse die Fassade bröckeln.
Publiziert: 14.05.2022 um 20:54 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2022 um 08:45 Uhr

Er mag es nicht, wenn man sich in sein Privatleben einmischt: Der russische Präsident Wladimir Putin (69) hielt seine Familie und Freunde jahrelang von der Öffentlichkeit versteckt – und ermöglichte dadurch seinen Töchtern beispielsweise ein normales Leben, fernab von Paparazzi, Klatsch und Interviews.

Seit Russland in die Ukraine einmarschiert ist, beginnt diese Schutzmauer allerdings zu bröckeln. Die westlichen Sanktionen gegen die engsten Vertrauten Putins haben Licht ins Dunkel gebracht. Denn die in den letzten Monaten ergriffenenen Massnahmen richten sich unter anderem gegen seine Töchter, seine Geliebte Alina Kabajewa und seine Ex-Frau Ljudmila Ocheretnaja, sowie Dutzende Oligarchen aus seinen engsten Kreisen.

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Sein Leben in zehn Stationen:So tickt Wladimir Putin
Das geheime Privatleben von Wladimir Putin rückt immer weiter in den Fokus der Öffentlichkeit.
Foto: IMAGO/SNA
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Tochter lebte unter falschem Namen in Holland

Erste Risse in der Fassade gab es bereits 2008, wie die «New York Times» schreibt: Der russische Präsident, damals 56 Jahre alt und seit acht Jahren an der Macht, war zu Besuch bei seinem engsten Verbündeten in Westeuropa, Silvio Berlusconi (85), der damalige italienische Ministerpräsident. Putin soll sich nach 25 Jahren Ehe von Ocheretnaja getrennt und sich in die damals 24-jährige Olympia-Sportlerin Kabajewa verliebt haben.

«Ich habe schon immer schlecht auf diejenigen reagiert, die sich mit ihren hochnäsigen Nasen und erotischen Fantasien in das Leben anderer Menschen einmischen», dementierte Putin die Gerüchte. Erst 2014 wurde die Ehe zwischen den beiden offiziell beendet, eine Bestätigung der Beziehung mit Kabajewa gibt es bis heute nicht.

Offiziell hat der ehemalige KGB-Mitarbeiter nur zwei Töchter aus seiner ersten Ehe, unabhängigen russischen Nachrichtenagenturen zufolge soll er aber vier weitere Kinder mit zwei weiteren Frauen haben. Doch nur schon seine anerkannten Töchter waren bis zum Ukraine-Krieg so versteckt, dass man sie auf Russlands Strassen kaum erkannte – bis die USA im April Sanktionen gegen die beiden verhängte.

Seine älteste Tochter Maria Vorontsova (36) lebte lange Zeit im Geheimen und unter falschem Namen in den Niederlanden, nahe Amsterdam, so «The New York Times». Sie war bis im März 2022 mit dem holländischen Unternehmer Jorrit Faassen (42) verheiratet. Putin, sowie seine Ex-Frau, nahmen allerdings nicht mal an der Hochzeit der beiden teil, das Umfeld des Ehepaars hatte keinen Schimmer, um wen es sich bei Vorontsova tatsächlich handelte.

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Angebliche Putin-Kinder rücken in den Fokus

Jelisaweta Kriwonogich (19) taucht immer wieder öffentlich auf, gibt sich auf sozialen Medien als Putins Tochter aus, um Follower zu gewinnen. Ihr Gesicht bleibt immer verborgen. Allerdings haben Journalisten von Bellingcat kürzlich ihren angeblichen Wohnsitz ausfindig gemacht, dank eines Datenlecks eines russischen Essenslieferanten.

Sie ist die Tochter einer ehemaligen Kreml-Putzfrau, Swetlana Kriwonogich (47). Durch ihre angebliche Beziehung mit Putin wurde sie zur Immobilienbaronin, zum Vorstandsmitglied von Putins persönlicher Bank Rossiya und eine Schlüsselbeteiligte im Skigebiet Igora, wo Putins zweite Tochter, Katerina, heiratete. Ihr Vermögen wird auf rund 100 Millionen Euro geschätzt. In Monte Carlo, wo die beiden wohnen sollen, will man nichts von ihnen wissen.

Putin-Geliebte soll in Lugano gelebt haben

Auch in der Schweiz hat Putins engster Kreis Spuren hinterlassen, die erst durch die Sanktionen so richtig sichtbar wurden, wie die Zeitung schreibt. 2015 soll sie in der «Clinica Sant'Anna» in Lugano Putins Zwillinge zur Welt gebracht haben. «Das stimmt nicht», wiederholte Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) damals immer und immer wieder. Die Schweizer Klinik wollte sich gegenüber der Zeitung nicht äussern.

Kabajewa soll im Luganer Paradiso-Viertel mit Blick auf den See gewohnt haben. Während sich die Einwohnerinnen und Einwohner Luganos sicher sind, dementieren andere den Aufenthalt der Olympia-Turnerin gänzlich. Auch in der nahegelegenen russisch-orthodoxen Kirche will sie niemand gesehen haben. Was von all diesen Gerüchten stimmt und was nicht, bleibt allerdings weiter unklar. (chs)

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