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George Clooney über die First Family
Kapitol-Mob hat den Namen Trump in den «Mülleimer der Geschichte» gekippt

Schauspieler und Aktivist George Clooney sieht das politische Ende der Familie Trump gekommen. Die Stürmung des Kapitols durch den Trump-Mob habe nicht nur Amerikas Demokratie geschändet, sondern auch die ganze Trump-Familie in den «Mülleimer der Geschichte» gekippt.
Publiziert: 11.01.2021 um 01:35 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2021 um 11:59 Uhr

Während in eingefleischten Trump-Kreisen weiterhin Drohungen die Runde machen, in den USA braue sich ein Bürgerkrieg zusammen, sieht Hollywood-Star George Clooney (59) nicht nur das politische Ende des US-Präsidenten gekommen. Der Schauspieler und Aktivist ist überzeugt, dass nach der gewaltsamen Belagerung im US-Kapitol der ganze Trump-Clan erledigt sei.

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Auch Trumps Kinder Ivanka (39), Donald Jr. (43) und Eric (37) sowie Schwiegersohn Jared Kushner (40) müssten ihre politischen Ambitionen begraben. In einem Podcast mit dem Musiksender KCRW sagte Clooney, die Randalierer hätten nicht nur Fenster zerschlagen, um ins Kapitol zu gelangen. Sie hätten auch die politischen Hoffnungen der Trump-Familie zerstört.

«Schändung des Kapitols brachte Fass zum Überlaufen»

Dass Ivanka dereinst als erste Präsidentin der USA auf ihren Vater folgen könnte, das war eine gar nicht so abstruse Theorie, die in den Tagen vor der Corona-Pandemie die Runde machte. Vor etwas mehr als einem Jahr lief die US-Wirtschaft noch solide, und wenige zweifelten an Trumps Wiederwahl.

George Clooney ist nicht nur ein Hollywood-Star, er ist auch politischer Aktivist.
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Schon in der frühen Präsidentschaft von Trump war die Rede davon gewesen, dass seine Kinder, die in seiner Regierung eine Schlüsselrolle spielten, auch in der Zukunft der Partei eine wichtige Rolle spielen würden. Jetzt stehen die Republikaner am Scheideweg und müssen sich entscheiden, ob sie die Familie Trump rundheraus ablehnen oder sie trotz allem weiter unterstützen. Clooney hat dazu eine klare Meinung: Trumps Name werde nun für immer mit Aufruhr verbunden sein. Das mache den Namen Trump auch für Konservative unakzeptabel.

Trumps Manie, koste was wolle im Weissen Haus zu bleiben, habe auch die politischen Zukunftspläne seiner Kinder und Familie zerstört, so Clooney. Nichts schien Trump zuvor etwas anzuhaben. Selbst aufgezeichnete Telefongespräche, wie der US-Präsident Georgias Wahlchef zum Wahlbetrug aufforderte, «nichts schien eine Rolle zu spielen», so Clooney: «Die Schändung des Kapitols war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.»

«Dieser Name»

Der Mob sei durch die anhaltende Rhetorik des Präsidenten und seiner Familie angestachelt worden. «Das ist von Bedeutung. Dies kippt Donald Trump, Donald Trump Jr., Ivanka, alle von ihnen in den Mülleimer der Geschichte. Dieser Name», sagt Clooney, «wird nun für immer mit Aufruhr in Verbindung gebracht werden.»

Wenigstens einen Lichtblick sieht Clooney in der tumultuösen Trump-Präsidentschaft: «Und wenn es das ist, was nötig ist, um uns auf den richtigen Weg zu bringen, dann sollten wir zumindest etwas Hoffnungsvolles aus dieser Katastrophe ziehen.» (kes)

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