Unfall auf Hamburger Baustelle
Gerüst bricht zusammen – vier Arbeiter sterben

Am Montag kam es in Hamburg (D) zu einem tragischen Unfall auf einer Baustelle. Vier Menschen wurden dabei getötet.
Publiziert: 30.10.2023 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2023 um 17:39 Uhr

Grosseinsatz in Hamburg!

Bei einem schweren Arbeitsunfall auf einer Grossbaustelle in der Hamburger Hafencity sind am Montag mindestens vier Arbeiter ums Leben gekommen. Ein weiterer Arbeiter wurde nach Angaben der Feuerwehr in der Hansestadt lebensbedrohlich verletzt, als ein Gerüst in einem acht Stockwerke hohen Aufzugsschacht einstürzte.

Auch nach einem stundenlangen Rettungseinsatz war demnach unklar, ob sich unter den Trümmern eventuell weitere Verschüttete oder Verletzte befanden.

In Hamburg kam es am Montagmorgen zu einem tragischen Unfall auf einer Baustelle.
Foto: AFP
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150 Einsatzkräfte vor Ort

«Zum jetzigen Zeitpunkt dauern die Rettungsmassnahmen weiterhin an», erklärte die Feuerwehr am Montagnachmittag mit. Es könne weiterhin nicht ausgeschlossen werden, dass sich noch Menschen in dem Schacht befänden. Sie war demnach mit Spezialfahrzeugen sowie 150 Kräften im Einsatz, darunter auch mit speziell ausgebildeten Höhenrettern.

Die Unglücksursache war zunächst völlig unklar. Die Polizei und das Amt für Arbeitsschutz hätten die Ermittlungen aufgenommen, sagte ein Polizeisprecher. Diese dürften geraume Zeit in Anspruch nehmen.

Gefährliche Rettung

Laut Feuerwehr stürzte das Gerüst am Vormittag gegen 9 Uhr in einem im Bau befindlichen Grossgebäude in der Hafencity nahe dem Hamburger Hafen zusammen. Die mutmassliche Totenzahl änderte sich während der Rettungsarbeiten und der dramatischen Suche nach den Verschütteten mehrfach. So gingen die Einsatzkräfte zunächst von mindestens fünf Toten aus, später war die Rede dann von mindestens drei Todesopfern.

Der lebensgefährlich Verletzte sei von Rettern «unter erheblicher Eigengefährdung» aus den Trümmern befreit worden, wie die Feuerwehr weiter mitteilte. Er wurde danach in ein Spital gebracht. Für vier weitere Arbeiter kam jedoch jede Hilfe zu spät, sie starben an der Unglücksstelle. Auch Notfallseelsorger waren demnach im Einsatz.

War der Aufzug überladen?

Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) reagierte «tief betroffen» auf das Unglück. «Mein tiefes Mitgefühl gilt den Verletzten und den Angehörigen der Verstorbenen», erklärte sie am Montag. Pein dankte zudem den Rettungskräften für ihren Einsatz «unter schwierigsten Bedingungen». Inspektoren der staatlichen Bauaufsicht seien vor Ort, um bei der Ursachenermittlung zu helfen.

Wie «Bild» schreibt, war das Baugerüst, das acht Stockwerke herunter krachte, an einem Fahrstuhllift befestigt. Der Lastzug riss in die Tiefe, möglicherweise weil er überladen war. Das Baugerüst und die Materialien krachten in die Tiefe – und auch die Bauarbeiter stürzten mit. Die Trümmerteile reichen vom Erdgeschoss bis in den zweiten Stock. (AFP/mrs)

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