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Cannabis soll vor Corona schützen

Erstaunliche Erkenntnisse einer US-amerikanischen Universität: Zwei Cannabinoide sollen helfen, eine Infektion mit dem Coronavirus vorzubeugen oder einen schweren Verlauf zumindest zu verhindern.
Publiziert: 13.01.2022 um 18:38 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2022 um 13:34 Uhr

Den besten Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus bietet noch immer die Impfung. Auch gibt es Medikamente, um eine Erkrankung zu behandeln. Eine neue Studie legt nun nahe, dass auch bestimmte Cannabinoide – also Inhaltsstoffe von Hanfpflanzen – vor einer Infektion mit Covid-19 schützen können.

Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsteam der Oregon State University und der Oregon Health & State University. Laut der Studie, die im Fachblatt «Journal of Natural Products» erschienen ist, sollen Cannabinoidsäuren den Eintritt des Coronavirus in die menschlichen Zellen blockieren und somit vor einer Ansteckung schützen.

Säuren in Cannabis zielen auf Spike-Protein ab

Das heisst allerdings nicht, dass man viel Cannabis rauchen sollte, so die Forschenden. Bei den beiden Säuren Cannabigerolsäure (CBGA) und Cannabidiolsäure (CBDA) handelt es sich im Gegensatz zum Tetrahydrocanabinol (THC) nicht um psychoaktive Inhaltsstoffe. Die beiden Säuren sollen dafür aber gut verträglich und sicher sein, so Studienleiter Richard B. van Breemen.

Eine Studie aus den USA kommt zum Schluss, dass bestimmte Cannabinoide vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen können.
Foto: Keystone
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Die Forschenden untersuchten nicht nur Hanf: Auch weitere Pflanzenarten wie Rotklee, Hopfen oder Süssholz waren Bestandteil der Studie. Ziel war es, zu ermitteln, welche Stoffe das Spike-Protein des Coronavirus am erfolgreichsten davon abhalten können, in menschliche Zellen einzudringen. CBGA und CBDA hätten dabei die höchsten Affinitäten für das Spike-Protein gezeigt. Auch die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zielen auf das Spike-Protein ab.

Wirksam seien die Hanfverbindungen vor allem gegen die Alpha- und Beta-Variante des Coronavirus, wie die Forschungsergebnisse zeigen. Was die Wirksamkeit gegen Omikron betrifft, gebe es noch keine offiziellen Studienergebnisse, so van Breemen. Er gibt sich allerdings zuversichtlich, dass die Cannabinoide auch bei neueren Varianten des Virus ähnlich wirken. «Unsere Daten zeigen, dass CBDA und CBGA gegen die beiden von uns untersuchten Varianten wirksam sind, und wir hoffen, dass sich dieser Trend auch auf andere bestehende und künftige Varianten ausweiten wird».

Cannabinoide nur mit Impfung gegen Coronavirus wirksam

Entsprechende Präparate, so van Breemen, können oral eingenommen werden und sollen gar bei einer bestehenden Erkrankung die Symptome abschwächen und die Dauer der Infektion verkürzen können. «Diese Cannabinoidsäuren sind in Hanf und in vielen Hanfextrakten reichlich vorhanden», so der Forscher. Allerdings sei dieser Ansatz mit den Cannabinoiden nur in Kombination mit einer Corona-Impfung sinnvoll, betont der Forscher.

Die Ergebnisse der Studie könnten ein bedeutender Schritt in der Behandlung und Vorbeugung einer Infektion mit dem Coronavirus sein, so das Forschungsteam. Einer der grössten Vorteile sei, dass diese Cannabinoide bereits verfügbar sind und relativ schnell zur Behandlung zugänglich gemacht werden könnten. Bevor entsprechende Mittel auf den Markt kommen, müssten sie allerdings zunächst weitere Studien und mehrere Testphasen durchlaufen. (chs)

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