Cameron veröffentlicht wegen Panama Papers Steuererklärung
So viel verdient der britische Premier

Der britische Premierminister David Cameron veröffentlichte heute Angaben zu seinen Steuererklärungen. Er geriet wegen den «Panama Papers» zunehmend unter Druck. Erst nach Tagen gab er zu, Geld in einem Offshore-Trust des Vaters angelegt zu haben.
Publiziert: 10.04.2016 um 04:19 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:10 Uhr
Der britische Premierminister David Cameron ist seinem Versprechen nachgekommen und hat seine Steuererklärungsdaten der vergangenen sechs Jahre veröffentlicht. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA/MICHAEL REYNOLDS

Heute Morgen veröffentlichte der Amtssitz des britischen Premierministers David Cameron im Internet Angaben zu dessen Steuererklärung. So zahlte Cameron 2014-2015 knapp 76'000 Pfund an den Staat. Zugrunde lag ein zu versteuerndes Einkommen von gut 200'000 Pfund. Die Zahlen für 2013-2014 lagen in der selben Grössenordnung.

Cameron hatte am Samstag bei einer Versammlung seiner konservativen Partei versprochen, er werde nicht nur seine diesjährige Erklärung, sondern auch die Angaben vergangener Jahre offenlegen. In London forderten Demonstranten gestern den Rücktritt des Premierministers.

Geld in Offshore-Trust des Vaters angelegt

Cameron war in die Schusslinie geraten, weil er erst nach tagelangem Zögern eingestanden hatte, Geld in einem Offshore-Trust seines Vaters angelegt zu haben.

«Die Tatsachen sind folgende», sagte Cameron gestern. «Ich habe Aktien eines Investmentfonds gekauft. Aktien, die wie alle anderen Arten von Aktien sind, und ich habe auf sie in der gleichen Weise Steuern bezahlt.» Weiter führte er aus: «Tatsächlich habe ich alle Aktien, die ich besass, verkauft, als ich Premierminister wurde.»

Nach seinen Angaben hatten er und seine Ehefrau die Anteile im April 1997 für 12'497 Pfund gekauft und im Januar 2010 für 31'500 Pfund verkauft.

Camerons Vater war in Panama Papers verwickelt

«Das war keine gute Woche», gestand Cameron gestern ebenfalls beim Parteitag seiner Konservativen in London ein. «Ich weiss, dass ich damit besser hätte umgehen müssen.»

Nach den Enthüllungen der «Panama Papers» hatte Cameron eine Beteiligung an der Briefkastenfirma seines verstorbenen Vaters zugegeben.

Weder sein Büro noch «unbekannte Berater» könnten für die misslungene Reaktion auf die Enthüllungen der Panama Papers verantwortlich gemacht werden, sagte Cameron, sondern nur er selbst. Er habe seine Lektion gelernt. (SDA/lz)

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