So wild feierten die Briten das Lockdown-Ende
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Hangover nach Party-Nacht
So wild feierten die Briten das Lockdown-Ende

Die Woche hat erst begonnen. Doch die Briten stürmten am Montag die Pubs, als wärs Freitag. Der Grund: Die Corona-Massnahmen wurden erstmals seit Monaten gelockert.
Publiziert: 13.04.2021 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2021 um 14:06 Uhr

Saufen, feiern, Freunde treffen! Die Briten sind ausser sich. Mit dem Ende des Corona-Lockdowns am Montag strömten die Menschen abends in Scharen in die Pubs. Dort dürfen die Briten in einem ersten Lockerungsschritt vorerst einmal nur im Aussenbereich bechern.

Polizisten versuchten die Menschen im Londoner Stadtteil Soho an die nach wie vor geltenden Abstandsregeln zu erinnern. Doch die Menschenmassen waren nicht aufzuhalten. Vereinzelt griffen die Beamten ein, aber im Allgemeinen hielten sie sich zurück.

«Es gibt sehr wenig Social Distancing»

Attila Kulcsar (54), ein Manager für Medienkommunikation, sagte gegenüber «Daily Mail», die Atmosphäre übertreffe jene des vergangenen Sommers. «Es herrscht überall eine wunderbare, raue Hysterie.» Alles sei sehr friedlich. «Es gibt sehr wenig Social Distancing. Man fühlt sehr deutlich, dass die Menschen das Ende der Covid-Einschränkungen verspüren.»

Gute Laune: Ausgehmeile in Manchester.
Foto: Getty Images
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Für viele Regionen des Landes war es das erste Mal seit November letzten Jahres, dass die Pubs und Restaurants wieder geöffnet waren. Ähnlich wie in London feierten die Menschen deshalb auch in Newcastle, Manchester und Leeds. Bilder und Videos zeigen, wie die Menschen sich an mit Essen und Getränken beladene Tische drängen, Hunderte trinken und jubeln vor den Pubs in den Strassen.

Johnson mahnt zur Vorsicht

Am Dienstagmorgen folgte dann der grosse Kater. Doch die Briten lassen sich davon die Laune nicht verderben. «Daily Mail» zitiert einen Trinker mit dem folgenden Fazit: «Ich bin froh, dass ich nach einer Nacht in einem Pub einen Kater habe.» Eine Nachtschwärmerin sagt, der Kater vom 12. April sei «wirklich einmalig».

Der britische Premierminister Boris Johnson (58) hielt sich aufgrund des Ablebens von Prinz Philip (†99) in der vergangenen Woche bisher noch mit dem Trinken zurück – zumindest in der Öffentlichkeit. Grundsätzlich teilt er die Freude über den Öffnungsschritt, mahnt die Bevölkerung jedoch zur Vorsicht. Im Moment sehe er keinen Grund, den Fahrplan zu ändern, sagte er am Dienstag. «Aber es ist sehr, sehr wichtig, dass die Menschen weiterhin vorsichtig sind und Zurückhaltung üben.»

Bald werden Menschen unter 50 geimpft

In Grossbritannien ist die Corona-Impfkampagne weit fortgeschritten. Bereits mehr als 32 Millionen Menschen haben eine erste Impfung erhalten. Gut 7,5 Millionen haben beide Dosen intus. Jetzt sollen schon bald die Menschen unter 50 zum Zug kommen.

Einen Grund, sämtliche Hemmungen fallen zu lassen, sieht Johnson darin jedoch nicht. Dass die Infektionszahlen insgesamt rückläufig sind, führt er nämlich vor allem auf den Lockdown zurück. «Natürlich hat das Impfprogramm geholfen, aber der grösste Teil der Arbeit bei der Reduzierung der Krankheit wurde durch die Abriegelung geleistet», sagte Johnson. «Wenn wir also die Sperre aufheben, wird das Ergebnis unweigerlich sein, dass wir mehr Infektionen sehen werden und leider auch mehr Hospitalisationen und Todesfälle». (noo)

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