«Hat ein paar PS mehr»
Virologe Drosten warnt vor ansteckender Omikron-Unterart

Der Subtyp von Omikron ist auf dem Vormarsch. Denn die Unterart gilt als noch ansteckender. Auch der deutsche Virologe Christian Drosten ist dieser Meinung.
Publiziert: 02.02.2022 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2022 um 15:13 Uhr

Die Corona-Infektionszahlen sind so hoch wie nie. So gut wie überall schiessen sie in die Höhe. Der Grund: Omikron, auch BA.1 genannt. Die Corona-Variante ist viel ansteckender als seine Vorgänger Alpha und Delta. Inzwischen hat sich eine Omikron-Unterart entwickelt, der Subtyp BA.2.

Der deutsche Virologe Christian Drosten ist der Meinung, dass die Unterart schon bald überall dominant sein wird. Im Podcast «Coronavirus-Update» sprach er von einem Fitnessvorteil, den BA.2 habe. Das verdeutlichte er in einem simplen Bild. Angenommen BA.1 und BA.2 seien zwei Autos, würde sich der Unterschied unter der Motorhaube deutlich zeigen. Besonders in Bezug auf die Unterart. «Der Motor, der hat schon ein paar PS mehr», sagte Drosten im Podcast.

Übertragung doppelt so hoch

Bezogen auf BA.1 sagte er, dass die Variante besser das Immunsystem des Körpers austricksen könne. Und das sei sicher auch der Grund, weshalb sich Omikron derart schnell ausbreiten konnte und auch weiter tut.

Der Virologe Christian Drosten hat sich einem Podcast zu der Omikron-Unterart geäussert.
Foto: keystone-sda.ch
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Grund für die Annahme ist eine Studie aus Dänemark. Darin heisst es, dass die Übertragung in Haushalten mit BA.2 wesentlich höher ist – und zwar doppelt so hoch wie bei der ursprünglichen Omikron-Variante. Insbesondere Ungeimpfte haben ein deutlich höheres Risiko sich anzustecken. Zudem sind sie es auch, die das Virus massgeblich weiterverbreiten.

Nur wenig bisher über BA.2 bekannt

Mittlerweile wurde die Untervariante BA.2 nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Dienstag in 57 Ländern nachgewiesen. In einigen Ländern mache die Untervariante inzwischen mehr als die Hälfte aller gesammelten Virus-Gensequenzen aus. Die WHO betonte, dass es bisher nur wenige Erkenntnisse gebe, wie genau sich BA.2 von den bislang dominanten Subtypen BA.1 und BA.1.1 unterscheidet.

Maria Van Kerkhove, eine der führenden Covid-Expertinnen der WHO, sagte, dass einige anfängliche Daten darauf hindeuteten, dass BA.2 eine leicht erhöhte Wachstumsrate gegenüber BA.1 habe.

Weiterhin gefährliche Krankheit

Allerdings gebe es bisher keine Anzeichen für eine Veränderung des Schweregrads bei BA.2. Sie betonte jedoch, dass Covid unabhängig vom Stamm weiterhin eine gefährliche Krankheit sei und die Menschen eine Ansteckung vermeiden sollten.

Die hochansteckende Omikronvariante macht mittlerweile 93 Prozent aller gesammelten Coronavirus-Proben aus. Dies umfasst die Untervarianten BA.1, BA.1.1, BA.2 und BA.3. BA.1 und BA.1.1 – die ersten identifizierten Versionen – machen laut WHO immer noch mehr als 96 Prozent der Omikron-Befunde aus, die in die Datenbank der globalen Wissenschaftsinitiative GISAID hochgeladen wurden. (jmh/SDA)

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