Hoffnung auf ewiges Leben
Kann dieser Fisch das Altern von Menschen stoppen?

Er überlebt bis zu acht Monate ohne Wasser – und hält dabei den eigenen Altersprozess an. Könnte der Killifisch uns dabei helfen, das menschliche Altern zu stoppen?
Publiziert: 28.12.2023 um 14:33 Uhr

Es klingt nach Science-Fiction, ist aber Realität: Der Killifisch aus Zimbabwe kann ganz ohne Wasser überleben. Nur so kann er überhaupt noch existieren. Denn: Zwar füllen sich während der Regenzeit die Teiche in Mosambik, in denen der Fisch lebt. Doch trocknen sie während den monatelangen Dürreperioden komplett aus.

Die Killifisch-Embryonen vergraben sich währenddessen im trockenen Schlamm. Indem sie die eigene Entwicklung während der sogenannten «Diapause» anhalten, überleben sie die Trockenheit. Kehrt das Wasser nach bis zu acht Monaten zurück, entwickeln sich die Embryonen problemlos zu erwachsenen Fischen weiter. In der Zeitung «Der Bund» sagt Anne Brunet, Professorin an der Stanford University: «Wenn sie aus der Diapause aufwachen, geht es ihnen bestens.» 

Geheimnis eines ewigen Jungbrunnens?

Forschende wollen schon seit Jahren herausfinden, wie es den Embryonen gelingt, ihr Leben zu pausieren. Denn so könnte auch das menschliche Altern verlangsamt werden. Der Alterungsprozess passiert vereinfacht gesagt dadurch, dass sich im Laufe der Jahre die Fehler bei der Zellteilung häufen. «Wenn wir herausfinden, wie es Killifisch-Embryonen schaffen, ihre Zellen für lange Zeit zu präservieren, dann gibt das möglicherweise Hinweise darauf, wie wir menschliche Zellen, Gewebe oder Organe langfristig gesund halten können.»

Der Killfisch, auch «Türkiser Prachtgrundkärpfling» genannt, kann bis zu acht Monate ohne Wasser leben. Dabei hält er den Alterungsprozess an.
Foto: Stowers Institute
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Das Team der Genetikerin fand bereits heraus, dass die Fische während der Diapause Gene aktivieren, welche ihre DNA schützen und verpacken. Dadurch wird die Aktivität anderer Gene, welche die Zellteilung und Organentwicklung vorantreiben, heruntergefahren. 

Auch bei Tieren, die einen Winterschlaf machen, wurden ähnliche Veränderungen bei der DNA-Verpackung festgestellt. Brunes Team will nun weiterforschen, um herauszufinden, wie einzelne Organe den Alterungsprozess synchronisieren – und wie diese Ergebnisse auf uns Menschen übertragen werden können. «Wir hoffen, dass wir irgendwann wirklich verstehen werden, was beim Altern genau passiert.» (mrs)

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