Hoffnungsträgerinnen 2019
Auf diese 12 Frauen schaut die Welt

Sie sind Aktivistinnen, Staatsoberhäupter oder Diplomatinnen – und haben im nächsten Jahr grosse Aufgaben vor sich. Hier ist die BLICK-Liste der Hoffnungsträgerinnen 2019.
Publiziert: 02.01.2019 um 20:11 Uhr
Die Anti-Waffen-Aktivistin Emma Gonzalez gehört zu den Überlebenden des Amoklaufs in Parkland (Florida).
Foto: Screenshot Twitter
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Fabienne Kinzelmann

USA
Emma González (19), Anti-Waffen-Aktivistin

Die Anti-Waffen-Aktivistin gehört zu den Überlebenden des Amoklaufs in Parkland (Florida). Drei Tage nach dem Massaker hielt sie eine Rede, die die Welt bewegte. Doch Worte reichen ihr nicht: Mit anderen Überlebenden gründete sie die Organisation Never Again MSD, die sich für stärkere Waffengesetze einsetzt, und organisierte den Massenprotest «March for Our Lives». Im nächsten Jahr müssen aus den Forderungen endlich Gesetze werden – ein wichtiger Schritt wäre das Verbot von «Bump Stocks», die in den USA einfach erhältliche halbautomatische Waffen quasi zu Maschinengewehren machen.

USA
Michelle Obama (54), beliebteste Frau der USA

Zwei Jahre nach dem Auszug aus dem Weissen Haus fühlt sich Michelle Obama offenbar frei wie nie. Laut dem Meinungsforschungsinstitut Gallup ist sie in den USA die beliebteste Frau. Ihre Autobiografie wurde zum Bestseller. Mit dem Buch, in dem sie auch über ihre Fehlgeburt spricht, ist die Ex-First-Lady weltweit auf Lesetour. Und äussert sich zu politischen wie persönlichen Themen. Die beste Präsidentin, die die USA nie hatten – so bejubeln sie viele Medien. Ihre Stimme wird sie sicher auch im neuen Jahr nutzen.

Neuseeland
Jacinda Ardern (38), politisierende Mutter

Nur ein Dreivierteljahr nach ihrer Wahl brachte Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern im Juni ein Mädchen zur Welt. Das Land war im Babyfieber – und Ardern wurde weltweit zum Vorbild für viele Frauen. «Ich werde nicht die erste Frau sein, die Multitasking machen muss», sagte sie zuvor über die anstehende Doppelbelastung. Nach sechs Wochen Babypause kehrte sie zurück in den Regierungssitz. 2019 will sie nicht nur zeigen, wie sie Familie und Amt vereinbaren kann – sondern mit Neuseeland auch international eine Rolle spielen.

USA
Alexandria Ocasio-Cortez (29), junge Hoffnungsträgerin

Sie ist der Shootingstar und die Hoffnungsträgerin der US-Demokraten – und ab Januar auch Abgeordnete des Repräsentantenhauses in Washington: Alexandria Ocasio-Cortez. Die 29-Jährige ist damit die jüngste Frau, die jemals als Kongressabgeordnete gewählt wurde. Wenn die Demokraten im neuen Jahr die Mehrheit im «Haus» übernehmen und Donald Trump auf die Finger schauen, können wir auf Cortez und viele andere neue Abgeordnete besonders gespannt sein.

Schweiz
Christine Schraner Burgener (55), Friedensstifterin

Die Schweizer Diplomatin soll als UN-Sonderbeauftragte in Burma Frieden stiften. In dem überwiegend buddhistischen Land wird die Minderheit der muslimischen Rohingya seit Jahrzehnten unterdrückt. Burma betrachtet sie als illegale Einwanderer, obwohl viele seit Generationen dort leben. 2017 vertrieb die burmesische Armee 700’000 Rohingyas ins Exil. Die Gewaltexzesse der Armee Burmas sprengten die schlimmsten Vorstellungen, heisst es in dem Bericht, den Fachleute Mitte des Jahres im Uno-Menschenrechtsrat in Genf präsentierten. Viel zu tun für Schraner Burgener.

Schweden
Greta Thunberg (15), Klima-Aktivistin

Die Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg schwänzt seit August jeden Freitag die Schule, um vor dem schwedischen Parlament für den Klimaschutz zu demonstrieren. Im Dezember sprach sie auf dem Weltklimagipfel. Und hielt eine Brandrede an die Politiker: «Das einzig Vernünftige wäre, die Notbremse zu ziehen, doch ihr seid nicht einmal erwachsen genug, um die Wahrheit zu sagen.» Sie weiss, dass ihre Generation den Klimawandel stoppen muss. Weltweit folgen darum schon Tausende Schüler ihrem Beispiel. Wie viele sich wohl 2019 anschliessen?

Frankreich
Garance Pineau (42), Macrons Vertraute

Eine eigene Armee und ein gemeinsames Budget für die Eurozone: Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat ehrgeizige Reformpläne für die EU – und Garance Pineau ist seine Frau dafür. Pineau verantwortet die Europäischen Angelegenheiten und Themen bei Macrons Partei La République en Marche! und sucht nach Verbündeten für Macrons Pläne. So soll innerhalb des EU-Parlaments eine proeuropäische Bewegung entstehen, die gemeinsam für mehr Europa kämpft.

Äthiopien
Sahle-Work Zewde (68), Präsidentin

Sahle-Work Zewde, die erste Präsidentin von Äthiopien, ist angetreten, um etwas zu ändern. Sahle-Work Zewde will die Lebensverhältnisse in ihrem Land verbessern, um junge Menschen von der Flucht nach Europa abzuhalten. Bei den europäischen Ländern wirbt sie dafür um Investitionen. Lange war das Präsidentenamt in Äthiopien unwichtig, das ändert sich gerade mit der im Mai gewählten Regierung. Auch die Bevölkerung hat Sahle-Work Zewde hinter sich – nun muss sie zeigen, was sie kann.

Ungarn
Marta Pardavi (44), Orban-Gegnerin

Die Menschenrechtsaktivistin Marta Pardavi kämpft gegen den nationalistischen Kurs von Ministerpräsident Viktor Orban. Sie traut sich, die Regierung für die Einschränkung der Medien- und Wissenschaftsfreiheit und wegen Korruption öffentlich zu kritisieren. Vor Weihnachten nahmen die Proteste der Zivilbevölkerung gegen das Orban-Regime zu. Das neue Jahr und die EU-Wahlen im Mai werden zeigen, ob sich Ungarn weiter von der EU entfernt – oder durch Menschen wie Pardavi wieder auf den demokratischen Weg zurückfindet.

Schweiz
Laura Zimmermann (27), EU-Freundin

Die Schweizer Politaktivistin Laura Zimmermann ist die Co-Präsidentin der Operation Libero. Im vergangenen Jahr kämpfte sie mit ihren Mitstreitern gegen die Selbstbestimmungs-Initiative. Unermüdlich setzt sie sich für eine Annäherung der Schweiz an Europa, für Demokratie und Feminismus ein. Da wird es auch im nächsten Jahr genügend Themen geben, bei denen ihre Stimme und ihr Engagement wichtig sind.

Estland
Heli Tiirmaa-Klaar, Cyber-Aktivistin

Estlands Sonderbotschafterin für Cybersecurity hat im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen in dieser Liste keinen Wikipedia-Eintrag. Trotzdem führt «Politico» sie auf der Liste der wichtigsten Macher 2019. In einer Zeit, in der Hacking-Angriffe auf kritische Infrastrukturen wie beispielsweise Stromnetze Länder und Kontinente mehr gefährden könnten als Waffengewalt, ist Cybersecurity eins der wichtigsten Themen. Vor allem für den digitalen Vorreiter Estland und in Hinblick auf die EU-Wahlen im Mai.

USA
Gwynne Shotwell (55), Musk-Vertraute

Gwynne Shotwell leitet die Geschäfte von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX. Während ihr Chef Probleme mit der Produktion und Logistik seiner E-Autos und ausserdem eine Klage am Hals hat, weil er sein Temperament auf Twitter nicht zügeln konnte, kümmert sich die Ingenieurin um das Tagesgeschäft in der kommerziellen Raumfahrt. Dort gibt es gerade ein Wettrennen, wer das Tourismusgeschäft im Weltraum schneller aufbauen kann. Und Shotwell hat vor, mit SpaceX ganz oben mitzuspielen.

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